Fatima bewegt

Rundbrief II/2022


Vorwort

Liebe Fatima-Freunde,

angesichts eines Krieges in Europa, zunehmender wirtschaftlicher Schwierigkeiten und viel Uneinigkeit in unserer Kirche, fällt es manchmal schwer, zuversichtlich in die Zukunft zu blicken.

Ein Blick über den Tellerrand hinweg kann uns helfen. Welch ein Segen für meine Frau und mich, dass wir bei der Ratsversammlung des Fatima-Weltapostolates mit Gläubigen aus der ganzen Welt zusammentreffen durften. Es war eine Freude zu sehen und zu hören, wie der Glaube in anderen, meist ärmeren Ländern, wächst und wie große Projekte, wie z.B. der Bau von Kirchen und Kapellen oder die Vorbereitung auf den Weltjugendtag 2023 mit viel Schwung vorangetrieben werden.

Auch der Blick auf die Erfahrung einiger Heiliger aus jüngerer Zeit macht uns deutlich, dass die Muttergottes uns konkret zur Seite steht und hilft. Beispielhaft seien hier P. Pio und Papst Johannes Paul II. genannt.

Pater Pio hat durch die Fatima-Pilgermadonna im Jahr 1959 eine wunderbare Heilung erfahren und Papst Johannes Paul II. hatte das Überleben des Attentats vom 13. Mai 1981, wie er selber sagt, dem Eingreifen der mütterlichen Hand Mariens zu verdanken.

Eine Pilgermadonna ist auch in unserem Land unterwegs und es freut alle, wie es der Muttergottes gelingt, die Herzen der Menschen zu öffnen und mit Trost, Freude und Zuversicht zu erfüllen. Wenn wir ihr, die Jesus uns vom Kreuz herab zur Mutter gegeben hat, erlauben, an uns und unseren Familien zu wirken, wenn wir um ihr mütterliches Eingreifen in Kirche und Land bitten, wenn wir ihre kleinen Wünsche erfüllen, dann werden wir auch heute Wunder erleben. Und was sind das für Wünsche, die die Muttergottes hat? Es sind dieselben Wünsche, die Jesus hat. Es sind dieselben Wünsche, die Maria im Jahr 1917 bei ihrem Erscheinen in Fatima äußerte. Damals bat sie die Kinder -und mit ihnen bis heute alle Menschen guten Willens - den Rosenkranz zu beten und kleine und große Opfer des Alltags zu

bringen. Nichts was über unsere Kräfte gehen würde.

Hören wir auf die Bitten der Muttergottes. Sie sagte bei der Hochzeit zu Kana: „Tut, was er, Jesus, euch sagt!“ Heute würde uns Jesus vielleicht sagen: „Tut das, was meine Mutter euch sagt!“ Gerne wollen wir auf Maria hören: Beten, insbesondere den Rosenkranz, und wenn es nur ein Gesätzlein oder ein einziges Ave wäre; Gott unsere Alltagsopfer als Geschenk darbringen - Zur Wiedergutmachung für all die Beleidigungen Gottes und Mariens, und als Bitte für die Bekehrung der Sünder.

Es wird in der nächsten Zeit darauf ankommen, dass wir zusammenhalten und uns gegenseitig bestärken und unterstützen. Unser Glaube und die Gewissheit, dass die Muttergottes uns stets mit ihrer Fürsprache unterstützt, geben uns Kraft, die kommenden Herausforderungen zu meistern.

Ich sehe es für jeden, der die Botschaft von Fatima kennt, als eine große verpflichtende Aufgabe an, die Botschaft zu leben, aber auch zu verbreiten.

Ich bitte Sie besonders um ihr Gebet für alle Verantwortlichen im Fatima-Weltapostolat Deutschland, aber auch weltweit. Es bedarf neben vieler neuer Ideen und neuer Wege auch  junger Menschen, die sich für die Anliegen der Gottesmutter begeistern lassen. Die Botschaft von Fatima ist in der Tat ein Weg zur Neu-Evangelisierung der Völker. Gerade auch in unserem Land, das unter einem gewaltigen Glaubensverlust leidet.

In einer Zeit, in der es für einige sehr schwer geworden ist, Heizung und Strom zu bezahlen, fällt es mir nicht leicht, um Spenden für die Arbeit im Apostolat zu bitten. Wir vertrauen auf Ihr Gebet und Ihre Unterstützung.

Seien wir zuversichtlich, halten wir zusammen und beten wir für einander.

Es grüßt und segnet Sie alle in herzlicher Verbundenheit

Walter Karger

Diakon und 2. Vorsitzender

  1. November 2022,

Christkönigfest


Einige Worte zu den Heiligen, die sich auf dem Titelbild mit anderen Kindern Mariens um die Fatima-Muttergottes  scharen:

Wissen Sie…

…welche Beziehung der heilige Padre Pio zum Fatima-Weltapostolat/ bzw. zur Blauen Armee Mariens hat?

In unserer Ausgabe 2018 berichteten wir bereits darüber, dass Padre Pio von der Fatima-Pilgermadonna geheilt worden ist. Vielleicht erinnern Sie sich: Am 24. April 1959 erkrankt Pater Pio schwer. Es ist genau der Tag, an dem die Pilgermadonna von Fatima nach Italien gebracht wird. Pater Pios Zustand ist von diesem Tag an Besorgnis erregend, die Ärzte diagnostizieren eine bronchiale Lungenentzündung und einen Tumor. Der Mönch kann weder die hl. Messe feiern noch Beichte hören.

Als am Morgen des 6. August 1959 die Pilgermadonna auch nach San Giovanni Rotondo gebracht wird, wo Pater Pio lebt, bringen Mitbrüder den stigmatisierten Mönch in die Sakristei der Klosterkirche, damit er dort die Madonna von Fatima begrüßen kann. Liebevoll küsst der Kranke die Statue. Aber er ist zu schwach, um länger vor ihr verweilen zu können. Als am Nachmittag desselben Tages ein Hubschrauber abhebt, um die Pilgermadonna zur nächsten Kirche zu bringen, bittet Pater Pio seine Mitbrüder, ihn an das Fenster seiner Klosterzelle zu bringen, damit er sich von der Jungfrau Maria verabschieden kann. Mit Tränen in den Augen ruft er der Wegfliegenden zu: "Meine liebe Mutter, du bist nach Italien gekommen und ich bin krank geworden. Nun, da du wieder gehst, willst du mich krank zurücklassen?"

In diesem Moment wendet der Pilot plötzlich, dreht drei Runden vor dem Fenster des Kapuzinermönches und fliegt erst dann endgültig ab. Der Pilot erzählt später, ein unerklärlicher innerer Zwang habe ihn dazu bewogen vor dem Fenster des Klosters zu kreisen, wo Pater Pio stand. Noch während der Hubschrauber mit der Fatima-Statue seine Sonderrunden dreht, geschieht Wundersames: Pater Pio wird geheilt. Sein Beichtvater berichtet: "In diesem Moment fühlte Pater Pio eine geheimnisvolle Kraft in seinem Körper und rief seinen Mitbrüdern zu: 'Ich bin geheilt! Unsere Liebe Frau von Fatima hat mich geheilt!'"

Quelle: PUR spezial 2/2017, 100 Jahre Fatima

Erinnern Sie sich,...

...dass Padre Pio ein unermüdlicher Beter des Rosenkranzes war?

Wussten Sie schon,...

...dass Pfr. Harold Colgan und der Journalist John Haffert, Gründer bzw. Mitbegründer der Blauen Armee Mariens (USA), im Jahr 1950 zu einer Pilgerreise nach Europa aufbrachen und zuerst Fatima besuchten, dann von Papst Pius XII. in Privat-Audienz den päpstlichen Segen für die Blaue Armee Mariens erhielten und schließlich auch noch Padre Pio in San Giovanni Rotondo aufsuchten? Die beiden Pilger fuhren nach S. Giovanni Rotondo, um Pater Pio zu grüßen und um seine geistliche Hilfe zu bitten. Zwei Äußerungen dieses stigmatisierten Paters sind bedeutungsvoll, indem er sagte: „Ja, ich bin bereit, alle Mitglieder der Blauen Armee Mariens als meine geistlichen Kinder anzunehmen, wenn sie nach dem gegebenen Versprechen leben.“ Das heißt: wenn sie die Botschaft von Fatima leben. Also durch Gebet, Buße, Sühne und die  Weihe an Maria dazu beitragen wollen, von Gott die Bekehrung Russlands und den Weltfrieden zu erlangen.

Auf die Frage, wann wohl Russland sich bekehren werde, antwortete er: „Ich bin der Meinung, dass sich Russland bekehrt, wenn ihr für jeden Kommunisten ein treues Mitglied der Blauen Armee Mariens haben werdet.“

Die Zusage Padre Pios galt allen Mitgliedern der Blauen Armee, die sich bemühten, die Botschaft von Fatima zu leben. Er hat diese Zusage nicht zurückgenommen. Und so sind wir zuversichtlich, dass diese Zusage auch für die offizielle Nachfolge-Organisation der Blauen Armee, für das Fatima-Weltapostolat, Gültigkeit hat. 

 

Ihnen ist sicherlich bekannt,…

...dass der Rosenkranz das Lieblingsgebet von Papst Johannes Paul II. war. „Der Rosenkranz ist ein wunderbares Gebet, wunderbar in seiner Schlichtheit und seiner Tiefe.“

Durch das Herz Mariens bringt uns der Rosenkranz in lebendige Verbindung mit Jesus.

Gleichzeitig kann unser Herz in den Rosenkranz „alle Ereignisse einschließen, die das Leben des einzelnen, der Familie, der Nation, der Kirche und der Menschheit ausmachen;

die persönlichen Erfahrungen und die des Nächsten, in besonderer Weise die (Erfahrungen) jener Menschen, die uns am allernächsten stehen, die uns am Herzen liegen.

So bekommt das schlichte Gebet des Rosenkranzes den Rhythmus des menschlichen Lebens.“

Sind die Worte von Mutter Teresa nicht wunderbar tröstlich und aufbauend?

„Wenn du den Rosenkranz hältst, so hältst du die Hand der Muttergottes.“

Ist es nicht einzigartig, was Sr. Lucia, deren Seligsprechungsprozess läuft, über den Rosenkranz sagt?

„In diesen letzten Zeiten, in denen wir leben, hat die allerseligste Jungfrau dem Rosenkranz eine neue Wirkkraft verliehen. Es gibt kein einziges noch so schwerwiegendes Problem, sei es ein materielles, spirituelles, nationales oder internationales, das nicht durch unser Rosenkranzgebet und unser Opfer gelöst werden kann. Mit dem Rosenkranz werden wir uns retten, heiligen, unseren Herrn trösten und das Heil vieler Seelen erlangen.“

Willst nicht auch du heute als Kind Mariens die Wünsche der Muttergottes von Fatima erfüllen?

Den Rosenkranz beten, um Vergebung bitten für die Beleidigungen Gottes und Mariens? Willst nicht auch du helfen, dass alle Menschen den Weg zu Gott in den Himmel finden? Auch deine ganze Familie, all deine Lieben?

Wir laden dich herzlich ein, Mitglied in unserer weltweiten Gebetsgemeinschaft zu werden, die vom Papst anerkannt und gesegnet ist. Wir laden dich herzlich ein, die Botschaft Mariens zu leben und zu verbreiten, damit alle Menschen sie kennenlernen.

Unser Motto lautet:
„Orbis Unus Orans“ – „Eine Welt vereint im Gebet“.

Herzliche Einladung!


Mein Leid in Gottes Hand

Liebe Marienverehrer, liebe Fatimafreunde, ich habe diesen Bericht geschrieben, um allen, denen es ähnlich geht wie mir, von meinen Erlebnissen zu berichten und ihnen Mut zu machen: "Habt keine Angst, ihr seid nicht allein. Durch die Hilfe und Fürsprache der Gottesmutter fällt alles Leid und alle Krankheit in Gottes Schoß und damit in seine Barmherzigkeit."

Gute Besserung, Gesundheit, viel Glück, alles Gute, bleib gesund, dies alles sind Wünsche, lieber Leser, die wir schon oft gehört haben. Sei es bei einer Erkältung oder anderer kleiner Wehwehchen. Wir nehmen die Wünsche dankend an und haben sie dann meistens auch schon vergessen. Was aber passiert, wenn es keine Kleinigkeit ist, wenn es etwas Ernstes, Unheilbares ist? Wenn unser Leben aus den Fugen gerät und vielleicht sogar in Gefahr ist? Etwas, was nicht in unsere Lebensplanung passt. Ja, wo wir überhaupt nicht mitgerechnet haben. So ist es manchem schon widerfahren und die Reaktionen gehen dann von Angst über Panik und Verzweiflung bis zur Resignation.

So wurde ich selbst von einem ähnlichen Schicksal getroffen. Als ich vor zwei Jahren im Frühjahr mit meinem Hund spazieren ging, merkte ich immer wieder eine seltsame Schwäche in meinen Beinen, die ich so nicht kannte, als wäre ich schon viele Kilometer gelaufen und auch der Rücken und Nacken schmerzten. Ich vermutete eine Verspannung oder Entzündung, etwas, was bald wieder verschwinden würde. Doch da hatte ich mich geirrt. Die Schwäche blieb und nahm noch zu. Als nach einigen Arztbesuchen, die kein Ergebnis brachten, im Herbst 2020 ein MRT vom oberen Rücken bzw. Nackenbereich gemacht wurde, war die Diagnose: Muskelschwund. Muskelschwund ist in der Form unheilbar, wurde mir erklärt. Dieses Ergebnis wurde bei einem Krankenhausaufenthalt im Februar 2021 bestätigt.

Bei diesem Krankenhausaufenthalt traf es sich, dass zur selben Zeit in der Krankenhauskapelle die deutsche Fatima-Nationalmadonna zu Gast war. So konnte ich jeden Tag die Muttergottes besuchen, was ein schönes Erlebnis war und mir in dieser Situation Mut machte. Im Laufe der nächsten Monate merkte ich, dass meine körperlichen Möglichkeiten immer begrenzter wurden. Gewichte zu heben oder Bewegungen, über die ich früher nicht mal nachgedacht hatte, gingen plötzlich nicht mehr. Zum Laufen nahm ich Walkingstöcke, die mir Halt gaben bzw. meinen Rücken stützten. Im Januar 2022 war ich in der Uniklinik Münster. Hier wurde bei einem Ganzkörper-MRT festgestellt, dass alle Muskeln im Körper betroffen waren. Im März 2022 wurde zudem noch die Diagnose Parkinson gestellt. Das Laufen ging inzwischen nur noch mit einem Rollator. Wohin würde mich dieser Weg führen? Im Juni desselben Jahres begann ich eine Reha, die ich nach kurzer Zeit abbrechen musste, da ich in den Knien und anderen Gelenken Entzündungen hatte, die auch mit Schmerzmitteln nicht verschwanden. Nach vier Tagen Bettaufenthalt machte für mich die Reha keinen Sinn mehr, zudem die Ursache der Entzündungen nicht feststellbar war, und ich beendete den Aufenthalt. Danach begann für mich zu Hause eine Zeit mit Entzündungen und Schmerzen, die nicht enden wollte. Mein zuständiger Arzt war im Urlaub und so wurde ich von verschiedenen Ärzten an den Symptomen behandelt. Nachts fand ich höchstens drei Stunden Schlaf. Alle Bewegungen waren mit Schmerzen verbunden. Ich zog mich nur noch unter Schmerzensschreien und Stöhnen das Treppengeländer hoch, wenn ich zu Bett wollte, ständig auch in der Gefahr zu stürzen. Es war eine Zeit, in der ich nicht in erster Linie ans Beten dachte. Zu sehr lenkten mich die Schmerzen und die Sorgen um meine Gesundheit ab. Ja, mich überkamen Zweifel. Wenn ich an unserem Kreuz und Marienbild vorüberging, dann sprach ich beide an: "Warum seid ihr so still und antwortet nicht? Warum habe ich diese Krankheit?" Ich fühlte mich vom Himmel allein gelassen. Von daher muss ich heute sagen, ist es ganz wichtig, dass andere liebevolle Menschen für jemanden beten, der selbst dazu gerade nicht in der Lage oder offen ist. Es war aber in einer dieser Nächte, die ich schlaflos verbrachte, als mir einfiel, dass ich einen Schutzengel habe, und ich wandte mich an ihn mit der Bitte, mir zu helfen und auf mich zu achten, dass ich nicht falle und Antworten auf meine Fragen erhalte. Ich merkte seine Hilfe und Gegenwart bei vielen Alltagsdingen. Auch stellte ich mir die Frage, woher diese Krankheit kam und warum ich sie bekommen hatte. Ich denke, eine Frage, die sich alle Kranken stellen, die plötzlich mit einem solchen Schicksal konfrontiert werden. Als Verehrer der Muttergottes von Fatima kannte ich ihre Frage an die Seherkinder: „Wollt ihr euch Gott anbieten, um alle Leiden zu ertragen, die er euch schicken wird, zur Sühne für alle Sünden, durch die er beleidigt wird und als Bitte für die Bekehrung der Sünder?“ „Ja,

wir wollen das“, antwortete Lucia, auch stellvertretend für die beiden anderen Seherkinder. Ja, die Kinder von Fatima sind gefragt worden, ob sie die Leiden annehmen wollten. Mich hatte keiner gefragt. Die Antwort bekam ich in einer der nächsten Nächte. Als ich wieder schlaflos dalag, sagte mir eine innere Stimme, dass ja Lucia damals, stellvertretend für alle Marienkinder und Verehrer von Fatima, das „Ja“ gesprochen hatte. Gilt dieses „Ja“ nicht auch für heute? Gilt dieses „Ja“ nicht auch für mich, für jeden von uns, der der Botschaft der Gottesmutter folgen will?

Sicherlich bleibt es jedem überlassen, sich frei zu entscheiden, ob er der Aufforderung der Gottesmutter folgen möchte oder ob ihn die Angst davon abhält. Auch ich habe überlegt, was das für mich bedeuten könnte. Doch da kam mir die Erkenntnis, dass ich, wenn ich diese Krankheiten, dieses Leid, Gott aufopfern würde, die Gelegenheit hätte, was ich sonst nie konnte, ihm nicht nur ein Opfer zu bringen, sondern ihm ein Geschenk zu machen. Ein Geschenk aus Liebe. Vor meinem geistigen Auge legte ich dieses Leid wie einen Ball in die ausgestreckte Hand meines himmlischen Vaters. Sollte er entscheiden, wie und wofür oder für wen er es einsetzte. Mit diesem Wunsch bzw. dieser Eingebung verlor meine Krankheit die Spitze. Ich war nicht allein. Der gütige Gott würde die Hand über mich halten und die Muttergottes mich führen und mein Engel an meiner Seite sein. Natürlich sind weiterhin die Behinderungen, Schmerzen, auch Fragen noch da, aber sie sind nicht mehr so sinnlos. Durch eine Kortisonbehandlung ließen dann endlich die Entzündungen und Schmerzen nach, dafür hatte und habe ich jetzt mit den Nebenwirkungen dieses Präparates, das langsam abgesetzt wird, zu kämpfen.

Es bleibt also die Hoffnung, dass danach mein Zustand erträglicher oder stabiler wird. Auch bete ich selbstverständlich um Hilfe und Kraft und um noch möglichst viel Gesundheit. Denn ich denke, auch wenn ich eine Krankheit aufopfere, darf ich weiterhin um Gesundheit beten. Mittlerweile ist es auch so, dass ich nicht mehr singen und Gitarre spielen kann, was besonders weh tut, da ich mit

meiner Frau viele Jahre Musik gemacht und auch viele religiöse Musikstücke zur Ehre Gottes und zum Lobe der Gottesmutter geschrieben habe. Wenn aber der himmlische Vater mir dieses Talent, das er mir einst geschenkt hat, nimmt, so möchte ich ihm auch dies als Geschenk zurückgeben. Mir bleibt weiterhin heute die Erkenntnis, dass ich meinen Krankheitsweg nicht allein hätte gehen können und nicht geschafft hätte und auch in Zukunft nicht gehen kann ohne die liebevolle, sorgende und pflegende Hilfe meiner Frau. Wie Simon von Cyrene einst Jesus das Kreuz tragen half, so hilft sie mir mein Kreuz zu tragen. Möge es ihr der liebende Gott reichlich vergelten.

Ich weiß heute nicht, wohin mich mein Weg führt und wie er enden wird, ich hoffe nur, dass ich noch lange für Jesus und Maria arbeiten darf und die Fatimamadonna den Menschen vermitteln kann. Und so bleibt mir die Hoffnung, dass sie es ist, durch deren Fürbitte ich auch in Zukunft mehr lachen als weinen kann, mehr hoffen als zweifeln und mehr glauben, vertrauen und lieben kann, damit ich auch morgen noch beten kann: „Ich weiß, dass du mein Vater bist, in dessen Arm ich wohl geborgen. Ich will nicht fragen, wie du führst, ich will dir folgen ohne Sorgen. Und gäbest du in meine Hand, mein Leben, dass ich selbst es wende, ich legt mit kindlichem Vertrauen es nur zurück in deine Hände.    Amen.“

Gerd Schlüter

Fatima-Weltapostolat
Erzbistum Paderborn

Koordination Pilgerreise deutsche Fatima-Nationalmadonna


Die Verehrung des
Unbefleckten Herzens Mariens

Die Vision der Hölle ist nicht leicht zu verstehen. Sie soll uns nicht mit Angst erfüllen, sondern ihr Ziel ist die Rettung der Sünder.

Die Gottesmutter sagt zu den Kindern: “Ihr habt die Hölle gesehen, in die die armen Sünder kommen. Um sie zu retten will Gott die Andacht zu meinem Unbefleckten Herzen in der Welt begründen.“

Welche Bedeutung hat die Andacht zum Unbefleckten Herzen Mariens in dieser Welt?

Schwester Lucia beschreibt diese in sehr einfacher Weise: „Warum bittet unsere Herrin zur Rettung der armen Sünder, um die Verehrung ihres Unbefleckten Herzens? Sie gibt uns zur Antwort, weil Gott es will. Um sie zu retten möchte Gott die Verehrung meines Unbefleckten Herzens einführen. Ja, Gott möchte sich ihrer bedienen als Mutter des Gottes Volkes, als Pforte des Heils, als Pforte des Himmels, als Zuflucht der Sünder, die zu ihr fliehen.“

Diese Beschreibung Schwester Lucias führt uns noch einmal zur Stunde der Verkündigung der Geburt unseres Herrn. Hier wird Maria von Gott erwählt, im wahren Sinne des Wortes „Pforte des Himmels“ zu werden, durch die der Sohn Gottes in diese Welt kommt um uns Menschen zu erlösen.

Die Gottesmutter selber beschreibt die Bedeutung ihres Unbefleckten Herzens in der Erscheinung am 13. Mai 1917. Sie sagt zu den Kindern, dass sie Jacinta und Francisco bald in den Himmel holen werde, Lucia aber noch in dieser Welt bleiben solle. Als Lucia traurig fragt, ob sie allein bleibe antwortet ihr Maria: “Nein, mein Kind. Leidest Du sehr? Lass dich nicht entmutigen. Niemals werde ich dich verlassen, mein Unbeflecktes Herz wird deine Zuflucht sein und der Weg, der dich zu Gott führen wird.“ Die Verehrung des Herzens Mariens hat Wegcharakter, sie will uns zu Gott führen. Um das richtig einzuordnen, muss man festhalten, dass Jesus Christus der einzige Weg zu Gott ist. Im Johannesevangelium sagt er: „Niemand kommt zum Vater außer durch mich (Joh 14, 16).“

Im Gleichnis vom verlorenen Sohn (vgl. Lk 15,11-32) zeigt uns Jesus, dass die ganze Menschheit sich wie der Sohn im Evangelium vom Vater getrennt hat. Der verlorene Sohn findet aber nicht sein Glück, sondern endet als Schweinehirt. Dies ist ein Bild, für den Menschen, der sich - fern vom Vater - in Schuld und Sünde verstrickt hat. In Jesus Christus hat die Sehnsucht Gottes Gestalt angenommen. Er hat sich aufgemacht, den verlorenen Sohn zu suchen und in seine Gemeinschaft zurückzuführen.

Als Mutter Jesu Christi hat die Gottesmutter eine einmalige Aufgabe in diesem Heilswerk Gottes, der Erlösung der Menschheit. Das II. Vatikanische Konzil sagt: „Die selige Jungfrau ist aber durch das Geschenk und die Aufgabe der göttlichen Mutterschaft, durch die sie mit ihrem Sohn und Erlöser vereint ist, und durch ihre einzigartigen Gnaden und Gaben auch mit der Kirche auf das innigste verbunden. Die Gottesmutter ist, wie schon der heilige Ambrosius lehrte, der Typus der Kirche unter der Rücksicht des Glaubens, der Liebe und der vollkommenen Einheit mit Christus.“ Diese innige Verbundenheit mit Christus weist vor allen Dingen auf die Einheit ihrer Herzen hin. Die Verehrung des Unbefleckten Herzens Mariens steht in enger Beziehung zur Herz-Jesu-Verehrung und kann auch nur im Zusammenhang mit dieser richtig gedeutet werden.

Das Wort Herz gehört zu den Urworten der Menschheit. Es bezeichnet gerade im biblischen Sprachgebrauch nicht allein das Organ, das wichtig ist für die Durchblutung des menschlichen Körpers, sondern es hat eine symbolische Bedeutung. Es übersteigt die rein natürliche Wirklichkeit im Menschen und wird zu einem Zeichen seiner körperlichen und seelischen Einheit, seiner Fähigkeit zu lieben. Wenn wir von einem Menschen sagen, er ist mit ganzem Herzen bei einer Sache, dann können wir auch sagen, er ist mit Liebe dabei.

Im Herzen Jesus Christi, eines geschichtlich greifbaren Menschen, wird Gottes Liebe zu uns erfahrbar. Die Gottesmutter ist die erste, die den Herzschlag Jesu in ihrem Mutterschoß spürt. Als erste macht sie die Erfahrung, dass der Weg Gottes zu uns Menschen der Weg der Selbsterniedrigung und der Demut ist. In der Stunde der Verkündigung stimmt die Gottesmutter mit ganzem Herzen diesem Heilsplan Gottes zu. Das Herz der Gottesmutter gehört ganz ihrem Sohn und seinem Auftrag, sein Leben zum Heil der Menschen hinzugeben.

Als demütige Magd war sie ganz offen für Gottes Wirken in ihrem Leben. Diese Haltung der Gottesmutter ist Geschenk der Gnade. Das II. Vatikanische Konzil sagt: “Während aber die Kirche in der seligen Jungfrau schon zur Vollkommenheit gelangt ist, in der sie ohne Makel und Runzel ist (vgl. Eph 5, 27), bemühen sich die Christgläubigen noch, die Sünde zu besiegen und in der Heiligkeit zu wachsen. Daher richten sie ihre Augen auf Maria, die der ganzen Gemeinschaft der Auserwählten als Urbild der Tugend voranleuchtet. Indem die Kirche über Maria in frommer Erwägung nachdenkt, und sie im Licht des Menschgewordenen Wortes betrachtet, dringt sie verehrend in das erhabene Geheimnis der Menschwerdung immer tiefer ein und wird ihrem Bräutigam mehr und mehr gleich gestaltet.“ Das Konzil hat hier eine genaue Beschreibung von dem gegeben, was die Verehrung des Unbefleckten Herzen Mariens beinhaltet: Sie soll uns zur Gleichgestaltung mit Christus führen. Die Gnade der Christusgemeinschaft wurde uns in der Taufe geschenkt. Bei der Überreichung des Taufkleides an den Täufling sagt der Priester die Worte des hl. Paulus: Du hast Christus angezogen. In unserem ganzen Leben müssen wir uns darum bemühen, als Kinder Gottes zu leben. In diesen Zusammenhang gehört die Weihe an das Unbefleckte Herz Mariens. In ihr nehmen wir Zuflucht zu Maria und bitten sie um Hilfe, dass auch wir, durch das Wirken der Gnade Gottes, jene demütige Haltung erhalten, in der wir uns ganz Gott übergeben und er die Möglichkeit hat, unser eigenes Herz zu verwandeln. Es geht darum, dass unser Herz dem Herzen Jesu gleich gestaltet wird; das bedeutet, dass wir lernen die Menschen zu lieben, wie er sie geliebt hat.

Die Herz-Jesu-Frömmigkeit wurde in der Neuzeit vor allen Dingen gefördert durch die Herz-Jesu-Visionen der Schwester Margareta-Maria Alacoque im 17. Jahrhundert, im Kloster der Heimsuchung in Paray-le-Monial in Frankreich.

Papst Johannes Paul II schrieb 1990 in einem Brief an Msg. Seguy, Bischof von Autun: „Anlässlich meiner Wallfahrt 1986 zum Grab von Margareta-Maria habe ich gebeten, man möge, dem Geist dessen treu, was sie der Kirche übermittelt hatte, dem heiligsten Herzen Jesu Verehrung erweisen. Denn am Herzen Christi lernt das Herz des Menschen den wahren und einzigen Sinn seines Lebens und seines Daseins kennen; am Herzen Christi empfängt das Herz des Menschen die Fähigkeit zu lieben."

Zu dieser Liebe sind wir Menschen nicht aus eigener Kraft fähig. Unser Herz ist gespalten. Wir neigen im gleichen Maß zum Guten, wie wir auch zur Sünde neigen. Selbst unsere guten Taten sind oft noch geprägt von Eitelkeit und Egoismus. Die Wurzel alles Bösen im Menschen liegt im Stolz, in der Selbstüberhebung. Im Kampf gegen diesen Stolz können wir uns in der Weihe an das Unbefleckte Herz Mariens ganz ihr hingeben und auf ihre Fürbitte vertrauen, dass wir den Geist wahrer Demut erlangen. Gottes Weg zu uns Menschen ist, wie wir schon betrachtet haben, der Weg der Demut. Darum kann auch unser Weg zu Gott

nur die Demut sein. Konkret erfahren wir die Demut Gottes in der Feier der Heiligen Messe. Im Zusammenhang mit der Eucharistiefeier spricht der heilige Franziskus von der Demut Gottes. Er schreibt: „O demütige Erhabenheit, dass der Herr des Alls, Gott und Gottes Sohn sich so erniedrigt, dass er sich zu unserem Heil unter der anspruchslosen Gestalt des Brotes verbirgt! Seht, Brüder, die Demut Gottes und „schüttet vor Ihm eure Herzen aus“ (Ps 61, 9)! Demütigt auch ihr euch, damit ihr von Ihm erhöht werdet! Behaltet darum nichts von euch für euch zurück, damit euch ganz aufnehme, der sich euch ganz hingibt!“

Nicht nur die Gaben von Brot und Wein werden in der Eucharistie verwandelt, sondern auch wir selber werden durch die Heilige Kommunion zu Gliedern am Leibe Jesu Christi. In der Vereinigung mit dem Opfer Christi werden wir selber zur Opfergabe für die Welt werden. Die Verehrung des Unbefleckten Herzens Mariens führt uns zum eigentlichen Ziel der Botschaft von Fatima: Unser Herz soll verwandelt werden.

Der heilige Paulus betont im ersten Korintherbrief, dass all unser Tun sinnlos ist, ohne die Liebe (1 Kor 13 ff).

Für die Priester hat der heilige Pfarrer von Ars dies auf eine sehr einfache Formel gebracht. Er sagt: „Das Priestertum ist die Liebe des Herzens Jesu.“

In einem persönlichen Gespräch mit Kardinal Ratzinger sagt Schwester Lucia, „ihr werde immer mehr deutlich, dass das Ziel der ganzen Erscheinungen gewesen sei, sich mehr in Glaube, Hoffnung und Liebe einzuüben – alles andere sei nur Hinführung dazu.“

Es geht um die drei göttlichen Tugenden, von denen der hl. Paulus spricht: „Zuletzt bleiben: Glaube, Hoffnung, Liebe, am größten aber ist die Liebe (1 Kor 13).“

Pfr. Heinrich Ant

Geistlicher Leiter im Bistum Trier


„Bekehrt euch! Kehrt um!“

„Betet für die Bekehrung der armen Sünder!“

„Betet für die Bekehrung von Russland!“

Was ist eigentlich Bekehrung?

Anhand der Bekehrungsgeschichte des Zachäus im Lukasevangelium (Lk 19,1ff) kann man ganz gut verstehen, was Bekehrung bedeutet.

Wir erinnern uns: Zachäus war Zollpächter, noch dazu der oberste Zollpächter. Es war ihm überlassen, die Höhe des Zolls festzulegen – kein Wunder, dass er dabei sehr reich geworden ist. Aber auch sehr verhasst. Dann hört er von Jesus und will ihn sehen. Er steigt auf einen Baum, weil er klein ist. Er will Jesus nur sehen; er hat keine andere Erwartung, denn er ist ein Sünder. Er weiß, dass er Sünder ist. Dann geschieht das Unerwartete: Jesus fordert Zachäus auf, vom Baum herunterzukommen, denn er will bei ihm zu Gast sein und ihm und seinem ganzen Haus das Heil schenken. Wie verändert das den Zollpächter Zachäus! Sofort will er von sich aus, alles wieder gut machen und den Armen die Hälfte seines Vermögens geben. Aus freien Stücken will er das.

Zachäus ist durch die Begegnung mit Jesus ein anderer geworden. Er hat sich bekehrt.

                                    Was sind also die Kennzeichen einer echten Bekehrung?

In der Bekehrung ändert sich der Mensch. Er ändert sich in Bezug auf seinen Charakter, seine Einstellung, sein Leben. Ganz von selbst aber geschieht das normalerweise nicht. Wenn sich ein Mensch ändert, dann muss er zunächst  sich selbst erkennen und sich dann auf die Suche nach Neuem machen. Man kann sagen: in der Bekehrung ändert sich der Mensch, weil er in einer ganz neuen Weise die Wahrheit über sich selbst, über sein Leben und über Gott erkennt.

Wie aber geschieht Bekehrung?

Schauen wir auf Zachäus: es scheint so zu sein, dass die Bekehrung plötzlich über ihn kommt. Eigentlich will er Jesus ja nur sehen. Wie er aber nun erlebt, dass Jesus sich ihm, dem Sünder, zuwendet, dass er ihn ruft, dass er ihn ernst nimmt, dass Jesus ihn so annimmt wie er ist, da wird er bis ins Mark getroffen. So was hat er ja noch nie erlebt - angenommen werden, so wie er ist.

Das macht Zachäus zu einem neuen Menschen. Kam die Bekehrung aber tatsächlich so plötzlich über ihn? War er nicht schon lange auf der Suche? Wollte er nicht irgendwie ein neues Leben beginnen, wusste aber nicht wie?

Bekehrung bereitet sich in der Regel über einen längeren Zeitraum vor. Der Bekehrung geht für gewöhnlich ein langes Suchen, Tasten, Ausschau-Halten und Ringen voraus. Es muss alles langsam wachsen und reifen, bis es schließlich zum Durchbruch kommt.

Auch die Bekehrung des Zachäus hat eine Vorgeschichte: er hört von Jesus. Eine gewisse Neugier wird in ihm geweckt. Er überlegt, wo Jesus wohl vorbei kommen wird. Er läuft voraus, klettert auf einen hohen Baum, hält Ausschau.

Das ist die Vorbereitung für die Bekehrung. Als Jesus dann tatsächlich bei ihm einkehrt, obwohl er ein Sünder ist, da geschieht die eigentliche Bekehrung. Bekehrung ist das Finden Jesu – Bekehrung ist die Begegnung mit ihm.

 

Vorbereitung muss sein

Wir merken: die Vorbereitung musste sein. Aber die Vorbereitung alleine genügt nicht. Erst das Kommen Jesu und sein Einkehren bei ihm macht aus Zachäus einen neuen Menschen. Die Frucht der Bekehrung ist ein neues Leben. Jesus wandelt den Bekehrten so um, dass für ihn ein neues Leben beginnt. Denn der Mensch sieht nun sich und Gott ganz anders. Er bekommt eine ganz andere Wertvorstellung. Er will alles Unrecht, das er begangen hat, wiedergutmachen.

Die Bekehrungsgeschichte des Zachäus endet mit dem Satz: „Denn der Menschensohn ist gekommen, um zu suchen und zu retten, was verloren ist.“ (Lk 19,10)

Führt uns die Bekehrungsgeschichte des Zachäus nicht mitten hinein in die Botschaft von Fatima?

Jesus hat uns im Jahr 1917 seine Mutter geschickt. Im Jahr 1916 hat er drei kleine Hirtenkinder durch einen Engel, durch den Engels des Friedens, auf das Kommen Mariens vorbereitet.  Worum es bei den Erscheinungen geht, das hören die Kinder schon bei der zweiten Engelserscheinung im Sommer 1916: es geht darum, Wiedergutmachung zu leisten für die vielen Sünden, durch die Gott beleidigt wird und auch darum, den Sündern die Bekehrung zu erflehen. Die Muttergottes erklärt den drei Kindern ein Jahr später, wie das geschehen kann, wie die Kinder dabei mithelfen können: durch das Gebet des Rosenkranzes, durch das Annehmen von Leid, durch kleine und große Opfer aller Art.

Ist es nicht so, dass der Menschensohn auch im Jahr 1917  kommt, um zu suchen und zu retten, was verloren ist? Dieses Mal durch das Erscheinen seiner Mutter? Und mit Hilfe von drei kleinen Hirtenkindern?

Und will er nicht auch heute die Sünder suchen und retten, die ansonsten verloren gehen? Und sind nicht wir, jeder Einzelne, aufgerufen, Jesus und Maria dabei zu helfen? Durch unser Gebet, durch unser Opfer, durch unser Flehen um die Bekehrung der Sünder?

Auch die drei Hirtenkinder haben eine Bekehrung

erfahren.

Durch die machtvolle Erscheinung des Engels im Jahr 1916, vor allem aber durch die Erscheinung der Muttergottes im Jahr 1917 fingen die Kinder an, sich zu verändern. Durch die Begegnung mit Maria, die ein Licht ausstrahlte, das ihnen bis in die tiefste Tiefe ihrer Seele drang. In diesem Licht, das Gott selber war, erkannten sie sich selbst in ganzer Klarheit, und sie erkannten Gott. Deswegen fielen sie auf die Knie und begannen, Gott anzubeten.

Durch die Erscheinungen der Muttergottes wurden die Kinder zu neuen Menschen: Ihr Leben wandelte sich vollkommen, aber auch ihre Charakterzüge. Sie waren unermüdlich beim Gebet und beim Opferbringen. Nichts war ihnen zu schwer. Sie waren bereit, für die Wiedergutmachung der Sünden, durch die Gott beleidigt wird, und für die Bekehrung der armen Sünder alles zu tun und zu leiden. Weil sie wussten, dass sonst viele Menschen auf immer verloren gehen würden.

Auch unsere Bekehrung ist gefragt

Als Kinder der Muttergottes bitten auch wir, wie sie es wünscht, um die Bekehrung der Sünder. Fragen wir uns aber einmal ehrlich: wie sieht es mit unserer eigenen Bekehrung aus? Haben wir schon einmal eine echte Bekehrung erfahren?

Haben wir jemals die Freude erfahren, Gott zu erkennen und gefunden zu haben?

Und die viel ernstere Frage: Sind wir überhaupt jemals auf die Suche gegangen? Wollen wir uns überhaupt bekehren? Oder meinen wir, dass bei uns alles irgendwie passt?

Vielleicht ist die Situation, in der wir leben, diese Zeit der Veränderung und der Ungewissheit eine Gelegenheit, darüber nachzudenken und die Muttergottes, die Braut des Heiligen Geistes, innigst zu bitten, uns bei unserer eigenen Bekehrung zu führen, zu helfen, zu begleiten. Damit ehren wir Gott, damit erfreuen wir die Muttergottes und erst dann wird unser Gebet um die Bekehrung der Sünder wirklich Frucht tragen.

Ulrike Karger


Die Pilgerreisen der deutschen
Fatima-Nationalmadonna

Liebe Marienverehrer, sicher haben Sie noch die Bilder vor Augen, wie am 12. Oktober diesen Jahres die deutsche Fatima-Madonna durch das Brandenburger Tor getragen wurde. Es war wohl der Höhepunkt in der Geschichte der Pilgerreisen dieser Marienstatue, die vor 55 Jahren begann.

An dieser Stelle möchte ich deshalb auch gleich darauf hinweisen, dass diese Nationalmadonna, die in Berlin war, nicht die Madonnenfigur aus der Erscheinungskapelle von Fatima war, wie fälschlicherweise von einigen Besuchern angenommen wurde. Es handelt sich um die deutsche Fatima - Nationalmadonna. Nationalmadonna deshalb, weil es die einzige Fatima-Madonna ist, die von einem Papst für die deutsche Nation geweiht wurde und aktiv durch die Bistümer pilgert. Diese Statue, die während seines Besuches zum 50-jährigen Jubiläum am Samstag, den 13. Mai 1967, von Papst Paul VI. in Fatima mit mehreren anderen Madonnenfiguren für verschiedene Nationen geweiht wurde, befindet sich seitdem in der Obhut des deutschen Fati-ma-Weltapostolats. Seitdem ist diese Nationalmadonna für Deutschland mit dem Ziel auf Pilgerreise, in den deutschen Bistümern an die Botschaft von Fatima zu erinnern und diese Botschaft wach zu halten. Leider sind aus den ersten Jahren dieser Pilgerreisen keine Aufzeichnungen mehr vorhanden, sodass ich von meinen eigenen Erlebnissen berichten möchte.

Es war 1978, als ich in einer Notsituation der Muttergottes das Versprechen gab: "Wenn du mir hier hilfst, werde ich dir dafür viele Herzen bringen." Mir wurde geholfen und ich stand vor der Frage, wie ich das Versprechen jetzt erfüllen könnte. Da fiel mir ein Zeitungsartikel in die Hand, der von dem Aufenthalt der Nationalmadonna in einer nahen Gemeinde berichtete. Es war mir klar, ich würde die Madonna in meine Heimatgemeinde holen, dann könnten viele Menschen zu ihr in die Kirche kommen und sie kennenlernen. Hiermit hätte ich mein Versprechen erfüllt. Was ich erst später erfuhr, war, dass die Kirche in dieser Zeit renoviert werden sollte und deshalb dieses Vorhaben erstmal verschoben werden musste. Damit die Madonna aber nicht erst in weite andere Gegenden abwanderte, begann ich in umliegenden Nachbargemeinden, um ihre Aufnahme zu bitten. Damit wurde mir zugleich auch klar, dass der Wunsch der Gottesmutter ein anderer war, als ich dachte. Sie wollte nicht nur in eine Gemeinde, sondern in mehrere Orte. Daraus entwickelten sich in den folgenden fünf Jahren viele Fatimatage, die im Gegensatz zu heute oft 9 Tage dauerten und als Novene gefeiert wurden. Die Madonna wurde in der Regel am Ortseingang von einem Priester abgeholt und dann in einer Prozession mit den Kommunionkindern, den Vereinen mit Fahnen, einer Musikkapelle und der ganzen Gemeinde zur Kirche getragen. An diesen Fatimatagen fanden dann hl. Messen mit Predigten, Andachten, das Rosenkranzgebet, Filmabende und Gesprächsangebote statt. Es war eine Zeit, in der ich die Kirchen voll erlebt habe, vor allem, wenn die Madonna zu Gast war. Es war aber auch eine Zeit, in der ich von Gebetserhörungen und wunderbaren Fügungen gehört und diese auch selbst erlebt habe.

So war einmal die Fatima-Madonna in meiner Heimatgemeinde, und da es vorher einen tödlichen Unfall mit einem Kind gab, wurden die Kinder in einer Andacht dem Schutze der Gottesmutter anvertraut und ihrem "Unbefleckten Herzen" geweiht, damit es ein solches Unglück in Zukunft nicht mehr geben sollte. Vierzehn Tage danach rutschte meine kleine Tochter mit ihrem Fahrrad vom Bürgersteig und vor ein, zum Glück, langsam fahrendes Auto. Das Fahrrad war kaputt, aber unsere Tochter hatte nichts abbekommen. Damit bestätigte sich, dass die Weihe der Kinder richtig war.

Ein anderes Mal wollte ich die Madonna aus einer entfernteren Ortschaft holen, doch dies gelang nicht, da an meinem Auto eine Warnlampe aufleuchtete und es nicht ratsam war, hiermit weiterzufahren. Was ich nicht wusste, war, dass zur selben Zeit in eben jenem Ort ein Chor aus dem kommunistischen Ostblock gastierte und einige der Personen die Anwesenheit der Madonna zum persönlichen Gebet nutzten, und zwar nicht in der Kirche, sondern im Haus der Küsterin, aus Angst vor Bespitzelung durch andere Chormitglieder. An meinem Auto jedoch war von der Werkstatt nirgends ein Fehler feststellbar. Warum leuchtete also die Warnlampe? Solche und ähnliche Dinge hat es während der Pilgerreisen mit der Nationalmadonna immer wieder gegeben.

Als ich die geliebte Marienstatue nach einem Berufswechsel aus Zeitgründen aus den Augen, nicht aber aus dem Herzen verlor, fasste ich bei Eintritt ins Rentenalter den Entschluss, nach ihr zu suchen, um dann, wenn es dem Willen der Gottesmutter entspräche, erneut mit ihr durch die Orte zu pilgern. Meine Motivation war, wie in früheren Jahren, meine Liebe und Verehrung der Muttergottes und diese Liebe wollte ich weitergeben. Es sollten auch viele andere die Madonna lieben lernen, damit sie sie zu ihrem Sohn Jesus Christus führen könnte. Was dann geschah, erfolgte im Eilverfahren.

2017, im Fatima-Jubiläumsjahr, fand ich die Nationalmadonna wieder und konnte sie für 2018 buchen. Zugleich wurde ich Mitglied und Laienleiter im deutschen Fatima-Weltapostolat für das Erzbistum Paderborn. In diesem, meinem Heimatbistum, war die Madonna dann im Frühjahr und Sommer 2018, bis auf wenige Tage, ausschließlich zu Gast. Sie wurde in Kirchen, Altenheimen, Kindergärten und Krankenhäusern willkommen geheißen und überall mit großer Innigkeit verehrt. Am 13. Oktober 2018 wurde die Nationalmadonna dann mit einem Pontifikalamt im Hohen Dom zu Paderborn aus dem Bistum verabschiedet.

Ihr Weg führte weiter über das Bistum Hildesheim nach Süddeutschland. Ab 2019 wurden die Termine für die Madonna immer mehr. Selbst Corona in den Folgejahren konnte die Pilgerreisen nur wenig aufhalten. So führte und führt der Weg Mariens vom äußersten Norden, den Inseln Usedom und Rügen bis in den äußersten Süden an den Bodensee, von Dresden bis Trier quer durch Deutschland. Überall da, wo die Madonna hinkommt, füllen sich die Kirchen und es ist eine friedliche, fromme Atmosphäre unter den Menschen. Es zählen nur die Bitten der Gottesmutter, nämlich das Gebet, vor allem der Rosenkranz, die Eucharistie, die Anbetung des Allerheiligsten, das Feiern der hl. Messe und der Andachten und der Wille zur Umkehr.

Im Jahr 2020 war die Statue dann zum ersten Mal in St. Clemens in Berlin zu Gast. Leider konnten größere Aktivitäten wegen Corona zu der Zeit nicht stattfinden. Umso größer war die Freude, als in diesem Jahr durch die Initiative von Herrn Dr. Michael Hesemann und der Fatimagruppe Krefeld unter der Leitung

von Herrn Bruno Lück und der Gemeinschaft "Deutschland betet Rosenkranz" sich der Verein bildete "Deutschland dankt Maria e.V." mit dem Ziel, der Fatima-Madonna zu danken für 33 friedliche Jahre in Deutschland seit dem Fall der Mauer und für die Wiedervereinigung Deutschlands, und sie um Frieden in der Ukraine und in ganz Europa zu bitten. Dies alles sollte geschehen am 12. Oktober 2022, dem Vorabend des 105. Jahrestages des Sonnenwunders von Fatima.


An jenem Abend fanden sich dann ca. 4000 Pilger aus ganz Deutschland in der St. Clemenskirche und deren Umgebung ein. In einem feierlichen Pontifikalamt weihte dann der apostolische Nuntius S. Exz. Erzbischof Nicola Eterovic, mit dem Weihetext von Papst Franziskus vom 25. März d. J., die Ukraine, Russland und Deutschland dem "Unbefleckten Herzen" Mariens. Danach zogen die 4000 Pilger mit der deutschen Fatima-Nationalmadonna betend und singend durch die Straßen Berlins zum Brandenburger Tor. Eine Prozession, bei der viele Menschen an den Straßenrändern überrascht, aber friedlich zusahen. So etwas hatte es in Berlin noch nicht gegeben. Was hier vor sich ging, war ein historisches Ereignis, darüber waren sich alle Teilnehmer einig.

An diesem Abend wurde nachgeholt, was viele seit über 30 Jahren vergessen hatten, und zwar der Muttergottes für den Fall der Mauer und für die friedliche Wiedervereinigung zu danken. Auch waren die Gebete als Bitte für einen Frieden zwischen der Ukraine und Russland an die Muttergottes gerichtet. Dabei war sie es, die uns in Fatima den Weg zum Frieden gezeigt hat, nämlich das Rosenkranzgebet, die Bekehrung, Buße und Sühne, Verehrung der Eucharistie und ein Leben nach Gottes Geboten. Mit diesen Vorsätzen könnte es uns gelingen, auch weiterhin den Frieden für unser Vaterland zu erhalten und die Fackel des Krieges zwischen der Ukraine und Russland zum Erlöschen zu bringen. Berlin hat gezeigt, dass das einfache Volk Gottes ein Zeichen setzen kann. Es waren die normalen Gläubigen, die der Muttergottes die Ehre gaben, ihr ihre Liebe bezeugten und die Bitten der Gottesmutter ernst nahmen.  Mit vielen anderen Betern im ganzen Land versammelten sie sich an diesem Abend einmütig im Gebet um die Gottesmutter. Dieses einmütige Gebet mit Maria, das ist es, was wir heute brauchen und was uns zuversichtlich stimmt für die schwierige Zeit, die vor uns liegt. Deshalb setzt sich die Pilgerreise der Nationalmadonna auch im neuen Jahr 2023 weiter fort, um viele Herzen zu gewinnen, die sie ihrem Sohn zuführen kann, damit der Triumph ihres „Unbefleckten Herzens“ bald kommen kann. Der Verein „Deutschland dankt Maria“ plant, als Dank und zur Erinnerung, eine kleine Kapelle mit einer Fatima-Madonna in Berlin zu bauen und sucht hierfür noch Spender.

Ich wünsche Ihnen allen, liebe Fatimafreunde, von ganzem Herzen diese Einmütigkeit im Gebet, die wir in Berlin erleben durften.

Bleiben Sie gesund und lassen Sie sich an der Hand der Gottesmutter sicher durch das neue Jahr 2023 führen.

Gerd Schlüter

Laienleiter, Erzbistum Paderborn

Koordination - Pilgerreise der deutschen Fatima-Nationalmadonna


Neue Kraft und Freude tanken

Ratsversammlung des Fatima-Weltapostolats in Fatima vom 24. bis 28. Oktober 2022 in Fatima

Es tut wirklich gut, in schwierigen Zeiten über den Tellerrand zu schauen. Meine Frau und ich hatten die Ehre, das Fatima-Weltapostolat Deutschland bei der Ratssitzung des „World Apostolate of Fatima“ vertreten zu dürfen.

Es war uns eine wirklich große Freude zu erleben, wie die Kirche und mit ihr die Fatima-Freunde vor Ort, voller Leben und Begeisterung sind.

Abgesandte des Fatima-Weltapostolats treffen sich alle fünf Jahre zu einer Ratssitzung. Jedes Land, in dem das Weltapostolat offiziell vertreten ist, darf zwei stimmberechtigte Vertreter entsenden. Alle anderen Teilnehmer des Treffens haben Beobachterstatus.

Wir trafen uns im Vortragssaal des Hotels „Domus Pacis“ in Fatima. Dieses Haus wurde 1953 von der „Blauen Armee“ aus den Vereinigten Staaten für die Fatima-Pilger gebaut.

Insgesamt waren 105 Mitglieder aus 24 Ländern gekommen. 45 Teilnehmer waren offizielle stimmberechtigte Vertreter ihres Landes. Fünf Länder entsandten einen Bischof, was den herausragenden Status der Fatima-Botschaft in diesen Ländern verdeutlicht.

Während aus den europäischen Ländern nur jeweils wenige Mitglieder anwesend waren, kamen zum Beispiel aus Panama 22 Vertreter des Fatima-Apostolates. Den weitesten Weg dürfte ein Geschäftsmann aus Samoa (Südsee) zurückgelegt haben.

Mit großer Freude durften wir auch neun Mitglieder, darunter zwei Priester, aus der Ukraine begrüßen.

Das umfangreiche Programm umfasste Sachstandsberichte aus allen Nationen, Vorträge zu Glaubensfragen, die Regelung einiger rechtlicher Angelegenheiten, Beratungen über den Schwerpunkt bei der Verbreitung der Botschaft von Fatima, die Wahl des neuen Vorstands, aber auch Besuche im Heiligtum und an den Erscheinungsorten sowie ein Ausflug nach Lissabon.

Berichte aus vielen Ländern

Wir waren hocherfreut, dass in den Berichten aus den verschiedenen Ländern von einem lebendigen und im Wachstum befindlichen Glauben berichtet wurde. Besonders beeindruckt waren wir vom Bericht über den Bau und die Einweihung einer Replik der Fatima-Kapelle auf den Philippinen.

Frau Catherine Eklou, Delegierte aus Burkina Faso, legte kurz das

Wirken der Muttergottes in ihrem Land dar. Ihr beeindruckendes, Mut machendes Zeugnis haben wir auf Seite 45 abgedruckt; es ist auch im „Boten von Fatima“ erschienen.

Bei unserem Vortrag über die Situation des Fatima-Weltapostolats in Deutschland stellten wir zunächst dar, dass Deutschland bis heute durch die Glaubensspaltung von 1517 und durch die Wunden und Spaltungen infolge der Weltkriege geprägt ist und deshalb der besonderen Gnade der Gottesmutter und des Gebetes bedarf. Neben vielfältigen Gebetsinitiativen stellten wir besonders die Pilgerfahrten der Fatima-Nationalmadonna, die Feier der fünf ersten Samstage und die Verehrung der beiden Herzen Jesu und Mariens  in den Mittelpunkt unseres Vortrags.

Ehrengäste aus dem Heiligtum

Der Direktor des Heiligtums, P. Carlos Cabecinhas, wies darauf hin, dass die Mitarbeiter des Heiligtums fest an ihren Platz gebunden und für die Verbreitung der Botschaft vor Ort zuständig sind. Das Fatima-Weltapostolat hingegen hat den Auftrag, die Botschaft von Fatima in die Welt zu tragen.

Auch der neue Bischof von Leiria-Fátima, José Ornelas Carvalho SCJ hat uns besucht und stand offen für Gespräche zur Verfügung.

 

Neue Erkenntnisse über unseren Glauben

Von den zahlreichen Vorträgen über Glaubensfragen möchte ich beispielhaft auf den Vortrag von Schwester Angela Coelho eingehen, die Postulatorin beim Heiligsprechungsprozess der Hirtenkinder Francisco und Jacinta war, und die nun als Vize-Postulatorin beim  Seligsprechungsprozess von Sr. Lucia tätig ist.

Der Seligsprechungsprozess für Sr. Lucia ist im Gange. Inzwischen sind alle Unterlagen ausgewertet und an den Vatikan übergeben worden.

Ausführlich sprach sie über den dritten Teil des Geheimnisses von Fatima.

Im 3. Teil des Geheimnisses geht es um die Kirche. In einer Vision sahen die Kinder:

...den Heiligen Vater und „Verschiedene andere Bischöfe, Priester, Ordensmänner und Ordensfrauen einen steilen Berg hinaufsteigen.“

„...der Heilige Vater“ ging „durch eine große Stad, die halb zerstört war…“

„Am Berg angekommen, kniete er zu Füßen des großen Kreuzes nieder.“ Da wurde er von einer Gruppe Soldaten getötet...Genauso starben nach und nach die Bischöfe, Priester, Ordensleute und verschiedene weltliche Personen…“

„Unter den Armen des Kreuzes waren zwei Engel“, die das Blut der Märtyrer sammelten.

 

Im Glaubensbekenntnis heißt es: „Ich glaube an die eine, heilige, katholische und apostolische Kirche“.

Das charakterisiert die Kirche. Im 3. Teil des Geheimnisses von Fatima wird das in Bildern sichtbar gemacht.

  1. Die eine Kirche:

Alle gehen gemeinsam, denselben Weg, dasselbe Ziel. Die Kirche repräsentier hier eine Gruppe.

  1. Die heilige Kirche:

Es ist schwer zu glauben, dass die Kirche heilig ist, wenn man an Missbrauch etc. denkt.

Aber die Kirche ist heilig, weil ihr Gründer, Jesus, heilig ist.

Er heiligt die Kirche durch sein Opfer, durch seine Sakramente, durch seinen Heiligen Geist.

Er gibt uns alle Mittel für unsere Heiligung an die Hand.

Heilig – wir sehen das Kreuz. Aus dem geöffneten Herzen Jesu wurden die Sakramente der Kirche geboren.

Heilig - weil sich das Blut der Märtyrer unter den Armen des Kreuzes sammelt.

Jeder Märtyrer stirbt für die Wahrheit. Und vergibt seinem Mörder. Er gibt sein Leben in Einheit mit der Hingabe Jesu am Kreuz.

Die Märtyrer werden am Berg getötet, aber ihr Blut wird gesammelt unter dem Kreuz, d.h. in Einheit mit Christus.

  1. Die katholische Kirche:

In der katholischen Kirche gibt es den Papst.

Deswegen wissen wir: wenn wir die Liebe zum Papst aus unserem Herzen wegnehmen, aus unserer Kirche, dann sind wir nicht mehr katholisch.

Unsere Liebe und Treue zum Heiligen Vater ist Zeichen der katholischen Kirche.

Jacinta liebte den Heiligen Vater. Sie hatte zwei Visionen von ihm.

Schauen wir auf Petrus und die letzten drei Päpste:

Papst Johannes Paul II.: jeder liebte ihn.

Papst Benedikt XVI.: die Leute fingen an, ihn mit seinem Vorgänger zu vergleichen.

Papst Franziskus: es wurden noch mehr Vergleiche angestellt; es wurde schlecht über ihn geredet.

Der 1. Papst war Petrus. Er war ein Fischer. Allmählich wurde er Petrus, der Papst. Trotzdem war er Fischer. Seine Wesensart änderte sich nicht.

Karol Wojtyla: war Skifahrer, war Schauspieler. Als er Papst Johannes Paul II. wurde, blieb er trotzdem Karol. Er blieb Pole.

Josef Ratzinger: war scheu. Er war kein Schauspieler. Er war kein Skifahrer. Er liebte Bücher, Klavier, Klassik. Er war Deutscher.
Als er Papst Benedikt XVI. wurde, blieb er trotzdem Josef. Er blieb Deutscher.

Wir vergleichen die Männer. Das ist kein Glaube. Diese Männer sind Papst. Wir nehmen jeden Papst an. Das ist katholisch.

Unsere Liebe Frau ist nicht glücklich darüber, wenn wir den Papst nicht annehmen und lieben.

„Ich glaube an die katholische Kirche“

Katholisch ist universal, für alle Menschen, für alle Umstände.

  1. Die apostolische Kirche:

Die Stadt in Ruinen. Die Kirche geht überall hin. Zu den Verwundeten, verwundet von Sünde, Verzweiflung, Krieg etc.

Die Kirche geht mitten unter die Leute. Sie sorgt sich um alle Leidenden.

Die Herausforderungen an uns:

Die Kirche lieben, egal wie verwundet sie ist. Nicht schlecht über die Kirche reden. Annehmen, dass es Schlechtes in der Kirche gibt, aber trotzdem die Kirche lieben.

Das Leben täglich für andere hingeben. Kleine Opfer für die Kirche bringen.

Liebe zum Heiligen Vater. Er braucht unser Gebet. Liebe auch zum künftigen Heiligen Vater.

Apostolisch sein. Missionarisch sein. Die Botschaft verbreiten.

Barmherzig sein. Sich um die Wunden des Nächsten kümmern.

Verbreitung der Botschaft von Fatima
in nächster Zukunft

Bei verschiedenen Vorträgen und Gesprächsrunden kristallisierten sich die derzeitigen Schwerpunkte bei der Verbreitung der Botschaft heraus:

Weltjugendtag 2023

Papst Franziskus hat die Jugend der Welt zum Weltjugendtag nach Lissabon eingeladen. Vom 1. bis 6. August 2023 werden eine Million Jugendliche aus aller Welt in Portugal erwartet, um gemeinsam den Glauben zu feiern.

Das Heiligtum in Fatima wird mit vielen Angeboten Gastgeber sein. Denn: der Bus braucht von Lissabon nach Fatima nur 1:20 Stunden. Das Fatima-Weltapostolat wird dabei sein und die Botschaft in die Welt tragen. Genaue Termine können erst festgelegt werden, wenn die Besuchsdaten des Papstes feststehen.

Weitere Informationen; www.lisboa2023.org

100 Jahre Erscheinungen von Pontevedra

Im Jahr 2025 feiern wir 100 Jahre Erscheinungen von Pontevedra. Die Muttergottes hatte bei ihrer Erscheinung am 10. Dezember 1925 im Beisein des Jesuskindes zu Sr. Lucia gesagt:

„Meine Tochter, sieh mein Herz umgeben von Dornen, mit denen es die undankbaren Menschen durch ihre Lästerungen und Undankbarkeiten ständig durchbohren. Bemühe wenigstens du dich, mich zu trösten und teile mit, dass ich verspreche, all jenen in der Todesstunde mit allen Gnaden, die für das Heil dieser Seelen notwendig sind, beizustehen, die fünf Monate lang jeweils am ersten Samstag

  • beichten,
  • die heilige Kommunion empfangen,
  • einen Rosenkranz beten und mir während 15 Minuten durch Betrachtung der Rosenkranzgeheimnisse Gesellschaft leisten

in der Absicht, mir dadurch Sühne zu leisten.“

Das Kloster, in dem Sr. Lucia damals lebte, liegt in der Altstadt von Pontevedra (Spanien). Die Spanische Bischofskonferenz hat begonnen, das Klostergebäude zu renovieren, so dass die Feierlichkeiten in einem würdigen Rahmen stattfinden und auch Pilger beherbergt werden können.

 

Die Botschaft von Pontevedra gehört untrennbar zur Botschaft von Fatima; leider ist sie in Vergessenheit geraten.

Das Fatima-Weltapostolat sieht es als wesentliche Aufgabe an, diese Botschaft zu heben und mit großem Eifer zu verkünden.

Wahl eines neuen internationalen Vorstandes für das Fatima-Weltapostolat.

Nach einer Amtszeit von fünf Jahren muss der internationale Vorstand neu gewählt werden. Eine erneute Wahl war nur bei zwei Mitgliedern möglich, da nach einer neuen Weisung des Vatikans Leitungsämter in Laiengremien nur für zwei Wahlperioden vergeben werden dürfen. Aus diesem Grund konnten unser langjähriger Präsident Prof. Americo Pablo Lopez-Ortiz und weitere sechs Mitglieder nicht mehr zur Wahl antreten.

In geheimer Wahl wurden gewählt:

Präsident: Prof. Michael Ogunu,  Nigeria;
Vizepräsident: Reynald Andales, Philippinen;
Schriftführer:  Edith Koch, Schweiz;
Schatzmeister: David Kelly, USA;
Berater: Oksana Bodak, Ukraine;

  1. Damian Maria, Südkorea;
    P. MV Sunni, Indien;
    JR Pereira, Samoa und
    Walter Karger, Deutschland

Besuch des Denkmals Christo Rei und
des Krankenzimmers der hl. Jacinta in Lissabon

Zum Abschluss der Ratsversammlung fuhren wir nach Lissabon. Dort durften wir nach einem Abstecher zum Hieronymus-Kloster das Denkmal „Cristo Rei“ besuchen und in der Kapelle „Our Lady of Peace“ im Fuß des Denkmals eine hl. Messe feiern.

Das portugiesische Volk hat dieses Denkmal nach Ende des Zweiten Weltkriegs aus Dankbarkeit für die Verschonung vor dem Krieg zu Ehren des Christkönigs errichtet. Die 28 Meter hohe Statue ruht auf einem 75 Meter hohem Sockel.

Anschließend besuchten wir die Basilika da Estrela und das Kloster des Unbefleckten Herzen Mariens, die dicht beieinander in der Innenstadt von Lissabon stehen. Im Kloster, es handelt sich um das ehemalige Waisenhaus, befindet sich das Krankenzimmer der hl. Jacinta. Hier hielt sie sich vom 21. Januar bis zum 2. Februar 1920 auf, bis im Krankenhaus ein Platz für sie frei wurde. Während dieser Zeit im Waisenhaus hatte Jacinta weitere Erscheinungen der Gottesmutter.


Berliner Mauer

Es ist für Deutschland eine besondere Ehre und ein Grund für Dankbarkeit, wenn in Fatima 30 Jahre nach dem Fall der Berliner Mauer an dieses Wunder der unblutigen Revolution gedacht wird:

Die Zeitschrift des Heiligtums, „Fàtima Luz et Paz“, schreibt:

In der Nacht des 13. Augusts, nach dem Rosenkranzgebet, findet ein Gebetsmoment am Denkmal der Berliner Mauer statt. Dieses Anliegen gewinnt in diesem Jahr eine neue Kraft wegen des Krieges im Herzen Europas, der Russland und die Ukraine involviert und Auswirkungen auf die ganze Welt hat. Ein Stück der Berliner Mauer, die 1989 gestürzt wurde, befindet sich im Heiligtum von Fatima, um den Frieden zu feiern, 30 Jahre nach einem Ereignis, das Europa neu gestaltete und den Lauf der Weltgeschichte veränderte. Dieses Stück Mauer, das von einem in Deutschland lebenden portugiesischen Emigranten geschenkt wurde, ist ein Symbol für die Religionsfreiheit und für eine Welt des Friedens. Als Papst Johannes Paul II. 1991 nach Fatima kam, sagte er deutlich, dass Fatima mit dem Zusammenbruch dieses sowjetischen Imperiums verbunden sei, welches als Lesart der Geschichte die Säule des Atheismus innehatte. Das Denkmal der Berliner Mauer enthält einen Gedenkstein mit den Worten, die Johannes Paul II. bei seinem zweiten Besuch in Fatima im Jahr 1991 ausgesprochen hat: „Danke, himmlische Hirtin, dass Du die Völker mit Liebe in die Freiheit geführt hast”


Fatima lebt. Fatima bewegt. Auch heute.

Über den Tellerrand hinausschauen

Die Muttergottes von Fatima erobert die Herzen
der Menschen in Burkina Faso

Das Land Burkina Faso gehört zu den ärmsten Ländern der Welt. Es liegt in Westafrika, in der Sahelzone, in dem Gebiet südlich der Wüste Sahara. Dort ist drei Monate lang Regenzeit, neun Monate lang herrscht Trockenheit. Die Nachbarstaaten sind: Elfenbeinküste, Ghana, Togo, Benin, Niger, Mali. 60 % der Burkiner sind muslimisch, 23% sind Christen, die übrigen sind Anhänger einer Naturreligion. Seit 2015 dringen im Grenzgebiet zu Mali Kämpfer des IS nach Burkina Faso ein. Die Menschen müssen fliehen, müssen ihre Äcker, ihre Tiere, ihre Hütten, ihr Hab und Gut zurücklassen. Und so werden die Armen immer ärmer. Aber in diesem armen Land ist die Muttergottes von Fatima mit ihrer Botschaft sehr aktiv.

Begegnung mit Krankenschwester Catherine aus Burkina Faso

Bei einem internationalen Seminar des Fatima-Weltapostolates im Heiligtum von Fatima im Jahr 2018 ergab es sich, dass wir mit der Krankenschwester Catherine Eklou aus Burkina Faso am Tisch saßen, die ausgezeichnet Deutsch sprach. Sie hatte als junge Frau ihre Ausbildung in Freiburg gemacht; später ist sie nach Afrika zurückgekehrt. Seit ihre Kinder groß sind, kommt sie jeden Sommer, wie sie uns erzählte, zur Urlaubsaushilfe ins Krankenhaus nach Freiburg. Diese Begegnung mit der Frau aus Burkina Faso mit ihrem heiteren Gemüt machte Eindruck auf uns und blieb uns im Gedächtnis. Der Kontakt zu ihr wurde im Frühjahr diesen Jahres durch eine fehlgeleitete mail wiederhergestellt. Eine Fügung des Himmels.

Vor kurzem haben wir sie getroffen und ein Interview mit ihr gemacht über das Wirken der Muttergottes von Fatima in Burkina Faso.

Liebe zur Muttergottes und zum Rosenkranz

Catherine stammt ursprünglich aus Ghana. In ihrer Familie waren 7 Geschwister. Der älteste Bruder sammelte seine Geschwister immer zum Beten des Rosenkranzes, und so entwickelte Catherine eine Liebe zum Rosenkranz und speziell auch zur Muttergottes von Fatima und ihrer Botschaft.

Catherine machte ihre Krankenschwesternausbildung also, wie erwähnt, in Freiburg, wo sie auch ihren Mann kennenlernte, der aus dem Nachbarland Togo kommt. Als beide nach Studium und Ausbildung nach Afrika zurückkehrten, konnte er weder in Togo noch in Ghana eine passende Anstellung finden, wohl aber in Burkina Faso, wo die beiden bis heute leben.

„Die Muttergottes macht alles“

Durch ihre Sommeraushilfe im Freiburger Krankenhaus lernte Catherine ein Ehepaar aus Breisach kennen, die Statuen der Fatima-Muttergottes verkauften. Das Ehepaar verbreitete die Statuen in verschiedenen Ländern, aber nach Afrika hatten sie noch keine Verbindung. So schenkten sie Catherine eine Fatima-Madonna, und damit fing ihre Geschichte mit der Muttergottes von Fatima so richtig an. Das Ehepaar machte ihr Mut: Sie solle sich keine Sorgen machen. Denn: Die Muttergottes macht alles! Catherine hatte mit der Muttergottes eine Abmachung: die Hälfte ihres Verdienstes in Deutschland ist für ihre Familie, die andere Hälfte des Geldes für die Anliegen der Muttergottes. Und so begann Catherine, Statuen der Muttergottes von Fatima – immer nach Rücksprache mit dem zuständigen Priester oder Bischof – in die Pfarreien bzw. Diözesen zu bringen. Catherine hat sich auf die Muttergottes eingelassen und sie wurde nicht enttäuscht. Im Jahr 2005 begann ihr Heimatpfarrer mit der regelmäßigen Feier der Fatima-Tage und gab Catherine grünes Licht für die Gründung einer Fatima-Gebetsgruppe.

Das Fatima-Weltapostolat in Burkina Faso heute

Inzwischen ist das Fatima-Weltapostolat in 14 der 17 Diözesen von Burkina Faso vertreten. Hunderte von Menschen verehren die Muttergottes und kommen an jedem 13. des Monats zum Fatima-Tag zusammen. Es werden vier Rosenkränze gebetet, es wird Beichtgelegenheit angeboten und die hl. Messe gefeiert mit anschließender Lichterprozession.

Die Priester sind arm. Es ist wichtig, die Priester nach Fatima einzuladen, ihnen ein Flugticket zu kaufen, damit sie die Botschaft vor Ort kennenlernen, sie verstehen und dann daheim den Menschen erklären können. Priester und Bischöfe müssen dem Volk vorausgehen, damit die Botschaft richtig ankommen kann. Catherine ist der Überzeugung: Wenn die Priester in Fatima sind, wenn sie Fatima persönlich erlebt haben, dann öffnet die Muttergottes ihren Söhnen das Herz. Im Jahr 2010 hat sie den Kardinal eingeladen, mit einer kleinen Gruppe nach Fatima zu pilgern. Er durfte dort der internationalen Messe vorstehen und war tief bewegt.

45 Hektar Land für den Bau eines künftigen Fatima-Heiligtums

Im Jahr 2013 hat der Kardinal 45 Hektar Land erworben und für ein künftiges Heiligtum geweiht. Das ist nun schon fast 10 Jahre her. Es gibt auch einen Plan für dieses Fatima-Heiligtum, aber keinerlei finanzielle Mittel. Das Gelände ist völlig frei und unbebaut. Aber an jedem 13. Oktober finden sich dort Pilger aus allen Diözesen zum Fatima-Tag ein. Es werden Zelte aufgebaut für den Altar und auch als Sonnenschutz für die Gläubigen. Hinterher muss alles wieder abgebaut werden.

Wenn die Muttergottes, z.B. 1917 in Fatima, den Bau einer Kapelle wünscht, dann geht es ihr nicht um ihre eigene Ehre. Sie will, dass in dieser Kapelle die heilige Messe gefeiert und ihr Sohn angebetet und getröstet wird. Es geht ihr immer um ihren Sohn, dass er angebetet und geliebt wird.

„Niemals werde ich dich verlassen.“

Alles ist mit kleinen Leiden, mit Opfern, mit Tränen verbunden. Anders geht es nicht. Das haben die kleinen Kinder von Fatima verstanden. Sie haben „ja“ gesagt, als die Muttergottes sie fragte, ob sie bereit seien, alle Leiden zu ertragen, die der Herr ihnen schicken würde. Die Kinder haben alle Leiden Jesus geschenkt zur Wiedergutmachung für die vielen Sünden, mit denen Gott beleidigt wird, und für die Bekehrung der Sünder. Auch um Jesus zu trösten, der uns so sehr liebt.

Die Muttergottes hat Lucia versprochen: „Niemals werde ich dich verlassen…“

Darauf können wir bauen. Dieses Wort der Muttergottes gibt auch Catherine Kraft, um durchzuhalten. Um schwierige Situationen zu bestehen. Es hilft ihr, wenn sie nicht mehr weiter weiß.

Catherine weiß nicht, wie sie die 45 Hektar für das Heiligtum entwickeln soll. Die Muttergottes weiß, dass sie Hilfe braucht. Catherine verlässt sich auf die Zusagen der Muttergottes: „Niemals werde ich dich verlassen.“ Und: „Am Ende wird mein Unbeflecktes Herz triumphieren!“ Das glauben wir. Darauf vertrauen wir.

„Liebt einander, so wie ich euch geliebt habe!“ – Werke der Nächstenliebe

Die Botschaft verbreiten und Statuen der Muttergottes in die Pfarreien bringen, genügt nicht. Es müssen auch Werke der Nächstenliebe dazu kommen. Jesus sagt: „Liebt einander, so wie ich euch geliebt habe!“ Und so kommt es, dass Catherine nach und nach auch verschiedene Hilfsprojekte in Angriff genommen hat. Sie hat einen Verein gegründet, der auch von Deutschland aus unterstützt wird, um eine basismedizinische Versorgung sicherzustellen.

Zu dem Gesundheitsprojekt kam im Laufe der Jahre ein Brunnenprojekt für sauberes Trinkwasser hinzu und der Bau von Schulen. Ohne Bildung geht nichts vorwärts. Man muss fleißig lernen und arbeiten, damit im Leben etwas besser werden kann. Das erklärt sie den Menschen.

Durch die Muttergottes dem Heiland danken

Catherine will durch die Muttergottes dem Heiland danken, der ihr so viel geschenkt hat. Die Möglichkeit, als armes Mädchen ins Ausland zu gehen und dort eine Ausbildung zu machen, das hat nicht jeder. 

Afrika und Deutschland – wir brauchen einander

Der Heiland und die Muttergottes machen alles selber – aber sie brauchen uns dabei. Sie wünschen unsere Mithilfe. Die Muttergottes braucht die Hilfe Deutschlands für die armen Länder Afrikas. Aber Deutschland braucht auch die Hilfe Afrikas. Wir brauchen einander. Die Muttergottes weiß, warum.

Walter und Ulrike Karger

 

Ein Interview von Diakon Walter Karger, 2. Vorsitzender des Fatima-Weltapostolats Deutschland, und geistlicher Leiter des Fatima-Weltapostolates der Diözese Regensburg mit Frau Catherine Eklou aus Burkina Faso können Sie auf dem YouTube-Kanal „fatima bewegt“ sehen.

Das Engagement von Catherine Eklou im Rahmen des Fatima-Weltapostolats in Burkina Faso können sie gern mit einer Spende unterstützen:

Fatima-Weltapostolat U. L. F. in Deutschland e. V.

Stichwort "Burkina Faso"

Sparkasse Fulda

IBAN: DE10 5305 0180 0046 5191 91

BIC: HELADEF1FDS


Fatima-Woche
in St. Peter und Paul, Lage-Lippe

DIE WELT VEREINT IM GEBET - MIT DER FATIMA-PILGERMADONNA FÜR DEUTSCHLAND

Auftakt für eine besondere marianische Woche vom 27. September bis 2. Oktober 2022 bildete ein festliches Hochamt. Im Zentrum stand die Fatima-Pilgermadonna, die Papst Paul VI. am 13. Mai 1967 für Deutschland geweiht hat, die nun für Gläubige für eine Woche zum besonderen Gebet ausgestellt war. Nach der Heiligen Messe zogen die Gläubigen mit Kerzen durch die Kirche und beteten anschließend den Rosenkranz.

An den folgenden Tagen war die Gemeinde zum gemeinsamen Rosenkranzgebet unter der Leitung von Theologe Bernd Michael Pawellek und Hans-Georg Glasmacher eingeladen. Es ist schon sehr erstaunlich, dass alle Tage ein sehr guter Kirchenbesuch zu verzeichnen war, was in einer Diasporagemeinde fast unüblich ist. Aber wenn Maria ruft, dann kommen die Menschen. Den feierlichen Abschluss dieser Marienwoche bildet ein Festhochamt mit Te Deum und sakramentalem Segen.

Danach „reiste“ die Pilgermadonna in unsere Bundeshauptstadt Berlin.

Für Bernd Michael Pawellek von der Pfarrgemeinde St. Peter und Paul steht fest, dass die Pilgermadonna im nächsten Jahr wieder nach Lage kommen soll.

Bernd Michael Pawellek, Theologe, Lage-Lippe

 

Pilgerfahrt nach Fatima

AUF DEM WEG ZUR GNADENMUTTER

Vom 9. bis 14. Oktober 2022 waren 29 Pilgerinnen und Pilger aus ganz Deutschland mit Viator-Reisen unter der Leitung von Hans-Georg Glasmacher und Vikar Dr. Victor Anuka aus Bad Salzuflen in Fatima. Was in einer Werbeannonce zu dieser Pilgerfahrt wörtlich ausgedrückt wurde, dass es sich um Erholung für Geist und Seele handelt, sollte sich an diesem Gnadenort erfüllen.

Schon die ersten Eindrücke beim nächtlichen Rosenkranzgebet in der Erscheinungskapelle mit anschließenden Lichterprozession, ließen das gläubige Herz hochspringen. Zur Pilgerfahrt gehörte der traditionelle Besuch in Aljustrel, dem Dorf der Seherkinder und eine Fahrt nach Nazaré und Sítio.

Der krönende Abschluss bildet die Teilnahme an den Feierlichkeiten am 12./13. Oktober in Fatima.

Mit einer Mission schickt uns die Mutter Gottes wieder nach Hause. Es gibt die Morgenröte auch für Deutschland und für unsere Kirche. Es gibt den Aufbruch und die Mutter Gottes wird das tun. Niemand wird die Madonna aufhalten.


Mit Respekt der Muttergottes-Statue begegnen – sich als Mensch von ihr angenommen fühlen

Medebach-Hallenberg: Die Fátima-Pilgermadonna ist die gesegnete Statue des Fátima-Weltapostolates, die im Sinne der guten Botschaft von Fátima Orte in Deutschland bereist. In ihrer Anwesenheit feierten Kinder, Männer und Frauen Andachten und Gottesdienste im Pastoralen Raum Medebach-Hallenberg.

Die reisende Pilgermadonna aus Fulda besuchte Rosenkranzandachten und Heilige Messen in Referinghausen, Korbach-Hillershausen, Medebach, Medelon und Hallenberg.

Stets sind die Besucher der Fátima-Pilgermadonna mit Respekt gegenübergetreten und haben sich im beruhigenden Umfeld von ihrer Ausstrahlung anziehen lassen. Einige Gläubige haben sie bewundert, andere erlebten für sich persönlich Gnade, Schutz und Stärkung in der Nähe der Gottesmutter.

Die Kindergartenkinder des Kindergartens Hohoffs fanden in der Pfarrkirche St. Peter und Paul in Medebach Interesse an der Fátima-Geschichte und sie konnten schnell das Lied „Ave, Ave, Ave Maria … “ mitsingen.

Für die Ordensschwestern in Medebach und Hallenberg wurde die Begegnung mit der Gottesmutter sehr lebendig und mit großer Freude und tiefer Verehrung ist sie bei ihnen aufgenommen worden.

Im St. Josefs-Haus in Hallenberg begrüßte, begleitete und verabschiedete der Franziskaner Pater Gilbert aus Paderborn zusammen mit den Missionsschwestern „Königin der Apostel“ die Fátima-Muttergottes-Statue. Große Verehrung wurde der Madonna auch bei den Ordensschwestern „Sneghagiri Missonary Sisters“ im St. Mauritius Alten- und Pflegezentrum in Medebach zuteil. Hier fand an dem Wochenende der Kongress aller dreißig deutschen „Sneghagiri Missonary Sisters“ statt, von den aktuell die Medebacher Schwester Ligin Marie die Aufgaben der Provinz-Oberin für Deutschland übernommen hat.

In allen Zusammenkünften äußerten die teilnehmenden Gläubigen in der Muttergottes-Gegenwart viel Lob und Preis an Gott, Jesus und seiner Mutter.

Der harmonische Frauenchor „Laudatio“ in Korbach-Hillershausen intonierte tiefgreifende Lobgesänge in ihrer Anwesenheit und ließ die Feier für die Besucher zu einem Erlebnis für die Seele werden.

Alle Andachten der kfd-Frauen oder Gebetsgemeinschaften waren sehr gut vorbereitet und besucht. In der aktuellen politischen Situation stand oft „Maria – als Königin des Friedens“ im Mittelpunkt der Gebete und Betrachtungen.

Die Geistlichen mit motivierten Messdienerinnen und Messdienern haben die Pilgermadonna bei ihrem fast dreiwöchigem Aufenthalt mit Würde und Hochachtung begleitetet und sie in ansprechenden Heiligen Messen willkommen geheißen.

Der ortsansässige Vikar Jijo Pidiyath feiert die Heilige Messe mit der Fátima- Pilgermadonna in der Kapelle im St. Mauritius Alten- und Pflegezentrum in Medebach.

In der Heiligen Messe in St. Engelbert in Medelon ist sie weihevoll mit sakramentalem Segen vom Leiter des Pastoralen Raum Medebach-Hallenberg Pfarrer Dr. Achim Funder aus dem pastoralen Raum verabschiedet worden.


Fatima-Pilgermadonna
Hannover - Reinbek - Sellin/Rügen

24.08. bis 02.09.2022 in Reinbek, Sellin und Bergen

Gott zeigte mir meine Schwachheit und nutzte sie zum Segen für die Elisabeth-Schwestern im Altenheim in Reinbek

Die Fatima-Pilgermadonna hatte einen Weg von Hannover nach Sellin/Rügen vor sich. Ich sah mir auf der Karte die Route an, von Dresden nach Hannover und weiter nach Sellin, ca. 850 km, nicht wissend, welche Hindernisse es auf der Autobahn gibt. In meiner Planung erinnerte ich mich, dass in der Nähe von Hamburg, also in Reinbek, Sr. M. Birgit als Oberin wohnt und arbeitet. Kurzerhand nahm ich das Telefon zur Hand, erzählte ihr von meiner Mission und fragte, ob ich eine Nacht in Reinbek bleiben könnte, um gestärkt am nächsten Tag weiter nach Rügen zu fahren. Fatima wollte es so. Es war der letzte heiße Tag des Jahres und ich kam tatsächlich erschöpft im Altenheim in Reinbek an. In der hauseigenen Kapelle war schon ein schöner Platz für die Pilgermadonna vorbereitet und einige Schwestern empfingen sie offenherzig mit Gebet und Tränen in den Augen. Während ich mich im Zimmer etwas erholte, hörte ich Trompeten- und Orgelklänge aus der Kapelle. Die Schwestern begrüßten die Gottesmutter, jede auf ihre Weise, liebevoll, mit Musik, in tiefer Andacht, mit großer Dankbarkeit und Liebe. Auch die Schwestern auf der Pflegestation konnten die Pilgermadonna in der Kapelle über den Bildschirm in ihren Zimmern sehen. Die Pflegedienstleiterin Sr. Thoma, trug am Abend die Pilgermadonna von Zimmer zu Zimmer zu jenen Schwestern, die bettlägerig waren und nicht in der Kapelle sein konnten.

Am Donnerstag um sieben Uhr feierten wir miteinander die Heilige Messe und der Pfarrer begrüßte die Pilgermadonna mit herzlichen und innigen Worten. Ich freue mich über die große Freude und Herzlichkeit der Schwestern und des Pfarrers vor Ort und bin immer noch berührt und dankbar, dass die Gottesmutter meine Schwachheit nutzte, um auf ihrem Weg an die See in Reinbek Station zu machen und Segen zu bringen.

Mit der Fatima-Pilgermadonna von Reinbek nach Sellin/Rügen

Nach der wunderbaren morgendlichen Heiligen Messe in Reinbek und gestärkt mit einem üppigen Frühstück, von den Schwestern liebevoll bereitet, startete ich mit unserer Gottesmutter Maria nach Sellin auf Rügen. Die 110-jährige Kirche Maria Meeresstern steht am Selliner Hochufer auf einem kleinen Hügel und ist von Mai bis Oktober von 12 bis 18 Uhr geöffnet. Für Insider ist die Kirche ein Geheimtipp ohnehin und sie ist von den Ausflugsgästen, den Urlaubern und den Einheimischen gut besucht. Einige Urlauber wundern sich und sind überrascht, auf dem unscheinbaren Hügel eine kleine Kirche zu finden, schlicht und einfach, und doch so voller Frieden und schön. Auf dem kleinen Platz vor der Kirche stehen Bänke und ein Tisch zum Verweilen. Neben der Kirche steht die Engelsbank und ein typischer Ostsee-Strandkorb, beides sind beliebte Fotomotive bei den Besuchern. Ich betreute die Kirche ehrenamtlich für zwei Wochen und war für die Anliegen, für die Fragen und im Gebet für die Gäste da.

Am Nachmittag des 25.08.2022 um 15.30 Uhr kamen wir, die Pilgermadonna Maria und ich, in der Selliner Kirche Maria Meeresstern an. Mit Marion von Brechan vom Tourismuspastoral Bistum Berlin und den Anwesenden begrüßten wir unsere Gottesmutter Maria mit Gebet und Lobpreis. Am ersten Tag meines Dienstes waren die ersten Besucher aus Dresden, ihnen kam die Fatima-Pilgermadonna bekannt vor (2021 im Bistum Dresden-Meißen) und ich gab ihnen Flyer für die Lesungen von Heiligen in Dresden mit. Die Ankunft der Fatima-Pilgermadonna wurde bekannt, einige Besucher verweilten längere Zeit und knieten vor ihr im tiefen vertraulichen Gebet. Andere kamen mehrmals um in Ruhe bei ihr zu verweilen, wieder Andere hörten das erste Mal von der Pilgermadonna und den Seherkindern, deren Reliquien auf dem Altar standen.

Zur Heiligen Messe am Samstag 27.08. um 17 Uhr begrüßte Herr Pfarrer Bernhard Scholtz die Fatima-Pilgermadonna mit herzlichen und wärmenden Worte und er sprach über ihr Anliegen der Weihe Russlands an das Unbefleckte Herz Mariens.

Täglich zwischen 15 und 16 Uhr sprach ich einige anwesende Besucher an, ob sie mit mir zusammen eine kleine Andacht zur Verehrung unserer Gottesmutter Maria halten oder den Rosenkranz mit mir beten. Nach der kleinen Andacht erzählten mir die meisten Mitbeter, dass sie nicht katholisch sind oder keinen Glauben haben, umso erstaunter und dankbar war ich, dass sie mitgebetet haben. Mit einer Tasse Kaffee oder Tee kam ich mit den Spaziergängern, den Wanderern, den Radfahrern oder den Pilgern ins Gespräch über den Glauben und mit Glaubensbekenntnissen, über ihre Sorgen und Nöte, aber auch über die derzeitigen gesellschaftlichen und kirchlichen Verwirrungen, Verstrickungen und die damit verbundenen Unsicherheiten.

Die kleinen Nischen in der Kirche waren gut belegt mit Informationsmaterial vom Fatima-Weltapostolat Fulda, von Radio Horeb und dem gesegneten Zehnerperlen-Rosenkranz vom Bistum Dresden-Meißen. In der Kirche war eine Ausstellung über den Heiligen Bernhard von Clairvaux zu sehen und ein kleiner Büchertisch der Künstlerin und Autorin Sylvia Vandermeer. Auch die verschiedenen Impulsstationen in den Bänken mit Gebeten von Bernhard von Clairvaux, bunten Schmunzelsteinen, Karten für Fürbitten und mit Segenswünschen wurden sehr gut angenommen. Viele staunten und sagten z.B.: „Wie kommt denn die Fatima-Pilgermadonna hier her?“, „Eine Kirche mit Strandkorb habe ich noch nie gesehen.“, „So viele Impulse wie Kirche gestaltet werden kann.“, „Oh hier darf ich punkten, nämlich meinen Wohnort auf der Landkarte.“, „Es tut gut, dass Sie mir zuhören.“ „Hier ist Kirche ganz anders.“ usw.

Am Freitag, 02.09. um 19 Uhr war die Fatima-Pilgermadonna in der Kirche St. Bonifatius in Bergen zur Heiligen Messe. Eine kleine Rosenkranzgebetsgruppe begrüßte auch hier unsere Gottesmutter mit dem Rosenkranzgebet und viel Lobpreis. Herr Pfarrer Eberhard Kort zelebrierte die Heilige Messe, er hieß die Fatima-Pilgermadonna sehr ehrwürdig willkommen und seine Ausführungen im Anliegen der Gottesmutter Maria waren sehr beeindruckend, tiefgehend, erfüllend und nährend. Alle Pfarrer segneten zur Heiligen Messe die Gemeinde mit den Reliquien der Seherkinder, berührten mit dem Segen die Herzen der Anwesenden und einige Augen blieben nicht trocken. Nach der Heiligen Messe wurde die Pilgermadonna von der Gemeinde mit Lobpreis und Marienliedern herzlich und würdig verabschiedet.

Ich hatte nun wirklich die Gnade, täglich und intensiv mit der Fatima-Pilgermadonna zusammen zu sein und abends länger bei und mit ihr im Gebet zu verweilen. Wir hatten eine gemeinsame Wegstrecke von ca. 500 km von Hannover über Reinbek nach Sellin. Mir fiel es nicht leicht, die Gottesmutter nach einer reichlichen Woche in Sellin wieder reisefertig zu „packen“. Unsere Reise geht weiter, im Juni 2023 ist die Fatima-Pilgermadonna wieder im Bistum Dresden-Meißen zu Gast und vielleicht 2024 wieder auf Rügen. Ein großes Dankeschön an alle, die diese wunderbare Pilgerreise ermöglichten.

Maria mit dem Kinde lieb, uns allen deinen Segen gib. Gelobt sei Jesus Christus, in Ewigkeit, Amen. Gott zeigte mir meine Schwachheit – Herr, sorge du. Amen.

Kerstin Schlotter/ Sr. M. Birgit Häusler


Internationaler Fatimatag
in Retzbach 2022

Die Kirche braucht marianische Menschen

Eine große Schar von Fatimafreunden aus der ganzen Diözese und darüber hinaus waren am 13. Mai auf Einladung des Fatimaweltapostolates in die Retzbacher Wallfahrtskirche „Maria im grünen Tal“ gekommen, um den Internationalen Fatimatag zu begehen, allen voran S. Ex. Weihbischof Theodorus C. M. Hoogenboom aus Utrecht als Ehrengast und Hauptzelebranten. Beim feierlichen Gebet des Glorreichen Rosenkranzes, der wie in den Vorjahren in zwölf Sprachen gebetet wurde, war Weltkirche spürbar. Zu Beginn des Pontifikalgottesdienstes begrüßte Diözesanleiter Pfarrer Christian Stadtmüller den hohen Gast aus Utrecht herzlich, ebenso die Mitbrüder im priesterlichen Dienst aus weiteren Diözesen und den muttersprachlichen Missionen.

In seiner Predigt zum Jahresthema 2022 „Tröstet Euren Gott“ ging Weihbischof Hoogenboom auf die Bedeutung der Gottesmutter als Mutter der Kirche und allen Trostes ein; überall auf der Welt herrsche Schmerz und Traurigkeit. Dabei biete das Gebet, besonders das Rosenkranzgebet, Halt und Zuversicht. Das weltweite Heer der Beter sei schon sehr groß, müsse aber noch weiter wachsen. Die Kirche brauche marianisch lebende Menschen, so der Utrechter Weihbischof.

Musikalisch umrahmt wurde der Festgottesdienst durch die Frauengruppe der Schola Petrina aus Würzburg und Nikolas Steinzer an der Orgel; bei der anschließenden Prozession durch das Bläserensemble Gropp.

Nach zweijähriger coronabedingter Pause konnte endlich wieder die feierliche Lichterprozession stattfinden, bei der beim Ave, Ave, Ave Maria des Fatimaliedes die brennenden Kerzen in den Retzbacher Abendhimmel erhoben wurde.

Beim Schlussgebet auf dem Wallfahrtsplatz dankte Diözesanleiter Christian Stadtmüller allen sehr herzlich für ihr Kommen und Mitbeten und lud zur nächsten Fatimamonatswallfahrt im Juni auf den Findelberg ein. Dort wird Weihbischof König aus Paderborn zu Gast sein. Mit dem bischöflichen Segen und dem Segne du Maria als Abschiedsgruß an die Gottesmutter endete der stimmungsvolle Internationale Fatimatag.

Text: FWA-Würzburg

Foto: Melanie Fuchs

 

An der Hand Mariens zu Jesus

Zahlreiche Fatimafreunde aus der ganzen Diözese und darüber hinaus waren am 13. August bei hochsommerlichen Temperaturen in die Dettelbacher Wallfahrtskirche Maria im Sand zur traditionellen Monatswallfahrt des Fatimaweltapostolates gekommen. Im ersten Rosenkranz um 17:45 Uhr gedachten die Fatimafreunde des vor wenigen Tagen verstorbenen Dettelbacher Wallfahrtspfarrers Uwe Hartmann. Diözesanleiter Pfarrer Christian Stadtmüller begrüßte in diesem Jahr Bischof em. Dr. Friedhelm Hofmann als Hauptzelebranten und Prediger, der in diesem Jahr seinen 80. Geburtstag und den 30. Jahrestag im bischöflichen Dienst begehen konnte. Während der schmerzhafte Rosenkranz vor dem ausgesetzten Allerheiligsten von Bischof Hofmann und Priestern des Apostolates vorgebetet wurde, nutzten viele Anwesende die Gelegenheit, das Bußsakrament zu empfangen. Nach dem sakramentalen Segen und der feierlich gesungenen Lauretanischen Litanei zog Bischof em. Hofmann mit dem Altardienst in die Wallfahrtskirche ein.

In seiner Predigt stellte Bischof Friedhelm heraus, dass Fatima und viele andere Wallfahrtsorte große Kraftstätten für die Gläubigen seien. Hier könnten sie Ruhe finden und neue Kraft schöpfen im Kampf gegen das Böse in der Welt, das heute mehr denn je allgegenwärtig ist in Krieg, Gewalt, Terror und Unfrieden.  Der Aufruf der Gottesmutter in Fatima zu Gebet, Buße, Umkehr und einem gottgefälligen Leben ist hierbei eine wichtige Hilfe im Kampf gegen das Böse in der Welt. Durch die Betrachtung der Geheimnisse des hl. Rosenkranzes will uns die Gottesmutter an die Hand nehmen und zu Jesus führen. Während der stimmungsvollen Lichterprozession durch Dettelbach wurden beim Klang des Fatimaliedes die brennenden Kerzen gen Himmel erhoben. Musikalisch umrahmt wurde die Fatimafeier von der Frauengruppe der Schola Petrina und den Dettelbacher Musikanten. Diözesanleiter Christian Stadtmüller dankte zum Abschluss allen herzlich für ihr Kommen und Mitbeten und lud zur nächsten Monatswallfahrt am 13. September in Alzenau ein. Nach dem bischöflichen Segen und dem Segne Du Maria als Abschiedsgruß an die Gottesmutter traten die Fatimafreunde im Glauben gestärkt den Heimweg an.

Bilder u. weitere Informationen sind unter www.fwa-wuerzburg, auf facebook u. Instagram zu finden.

Text: FWA Würzburg / Foto: Margret Müller

Feierlicher Abschluss der Fatimamonatswallfahrten 2022 in Höchberg

Wie auch in den vergangenen Jahren trafen sich die Gläubigen am 13. Oktober in Höchberg, um dort zusammen den Abschluss der Monatswallfahrten 2022 zu feiern. Nach dem traditionellen Rosenkranzgebet vor dem ausgesetzten Allerheiligsten folgte die Feier der Heiligen Messe, zu der Diözesanleiter Pfarrer Christian Stadtmüller in diesem Jahr Bischof Bertram Meier als Hauptzelebranten begrüßen konnte.

In seiner Predigt machte der Augsburger Bischof darauf aufmerksam, dass Glaube mehr ist als nur die bloße Übernahme dogmatischer Wahrheitssätze. Glaube, so der Bischof, bedeutet, dass man Jesu Fußspuren nicht nur mit dem Kopf folgt, sondern auch mit dem Leib und dem Herzen. Er forderte die Gläubigen darum auf, sich gemeinsam mit Maria auf einen Glaubensweg zu begeben, der manchmal steinig und unbequem sei, uns aber dorthin führe, wo wir gebraucht werden: „Wer glaubt, darf es sich nicht auf dem Sofa bequem machen“. Am Ende seiner Predigt lud Bischof Bertram die Gemeinde ein, sich im Alltag häufiger Zeit zu nehmen, um vier Aspekte des Glaubens näher zu betrachten: Glaube als Aufbruch, Glaube als Begegnung, Glaube als Vertrauen und Glaube als Lobpreis.

Nach dem festlichen Te Deum musste die Lichterprozession aufgrund des schlechten Wetters leider ausfallen und der feierliche Abschluss kurzerhand ins Innere der Kirche verlegt werden. Bei Kerzenschein und dem Fatimalied, das von den Gläubigen kräftig mitgesungen wurde, fanden die Monatswallfahrten 2022 einen würdigen Abschluss.

Musikalisch umrahmt wurde die Fatimafeier von Diözesanmusikdirektor Gregor Frede und der Frauengruppe der Schola Petrina aus Würzburg, sowie den Bläsern des Bläserensembles Gropp.

Text: FWA Würzburg, Foto: Melanie Fuchs

 

Fatimawallfahrt 2022

Mit einer kleineren Delegation fuhr unser Apostolat zu den Feierlichkeiten anlässlich des 105. Jahrestag der Erscheinungen der Gottesmutter nach Fatima.

Nach Ankunft am 11. September war die Teilnahme am internationalen Rosenkranz und der Lichterprozession obligatorisch. Tags darauf, am Fest Maria Namen, feierte Pfarrer Stadtmüller frühmorgens in der Erscheinungskapelle die Hl. Messe, an der auch zahlreiche andere deutsche Pilger teilgenommen haben. Gestärkt durch ein reichhaltiges Frühstück im Hotel, machte die Pilgergruppe einen Ausflug nach Coimbra, einer traditionsreichen Stadt mit der ältesten Universität des Landes und eine der größten Europas. Natürlich gehörte der Besuch des Klosters, in dem Sr. Lucia lebte und starb, auf dem Programm.

Ganz in der Nähe der Kirche ist das imposante Universitätsgelände. Die Hochschule liegt auf dem höchsten Punkt der Stadt und verfügt über einen ausgezeichneten Blick auf den Fluss Mondego. Die etwa 30.000 Studenten prägen die Atmosphäre der Stadt. In der Unterstadt besichtigten die Pilger noch die alte Kathedrale, die im 12. Jahrhundert im romanischen Stil errichtet wurde.

Abends stand für die Wallfahrer die Vigilfeier auf dem Programm. Nach dem Rosenkranz in der Erscheinungskapelle wurde die geschmückte Madonna in einer großen Prozession, begleitet vom Bischof und vielen Priestern zum Freialtar der alten Basilika getragen, von dort aus der Zelebrant den Wortgottesdienst feierte. Bereits abends regnete es ziemlich stark.

Der Fatimatag begann mit dem Rosenkranzgebet in der Erscheinungskapelle, die in aller früh schon voll besetzt war. Danach stellten sich die Priester bei strömenden Regen auf und warteten auf die Bischöfe und den Prozession Beginn. Viele Pilger blieben während des Pontifikalamtes in der Kapelle oder stellten sich seitlich des Platzes unter, jedoch viele Pilger harrten mit Schirm und Regenschutz auf dem Platz aus und feierten die heilige Messe mit.

Nachmittags fuhr die Wallfahrtsgruppe nach Aljustrel um in der Abgeschiedenheit den Kreuzweg zu beten, auf jenen Wegen, welche die Seherkinder damals zwischen Olivenhainen und Steineichen gegangen sind. Am Abend beendete die Gruppe wieder mit dem Rosenkranz und der Prozession den Festtag.

Am Vormittag des dritten Tages ging es nach Alcobaca, eine ehemalige Zisterzienserabtei, die seit 1989 auch zum Weltkulturerbe gehört. Das interessante und sehenswerte Kloster beherbergte im zwölften Jahrhundert fast 1000 Mönche. Über die Baukunst konnte man nur staunen, obwohl das Bauwerk nahezu 900 Jahre alt ist, sind die mittelalterlichen Gebäudeteile fast vollständig erhalten.

Nach einer kleinen Kaffeepause setzen die Pilger die Fahrt fort nach Peniche, dem größten Fischereihafen in Portugal. Die Klippen und die vom Meereswasser umspülten Felsen faszinierten.

Über Treppen und teils angelegte Wege konnte man einen Felsvorsprung besteigen und von ganz oben die Weite und Schönheit des Atlantiks betrachten. Die klare Luft, die Meeresbrise und das herrliche Wetter waren ein Erlebnis. In einem typischen Fischrestaurant an der Uferpromenade stärkten sich die Ausflügler und kehrten nach Fatima zurück.

Gegen Abend feierten die Priester die hl. Messe in der Hauskapelle der Domus Pacis, der Zentrale des Fatimaweltapostolates.

Der vorletzte Tag der Reise stand ganz im Zeichen der Seherkinder. Den Vormittag verbrachte die Gruppe in Aljustrel. Dort besichtigten sie das Haus, in dem die Kinder geboren und aufgewachsen sind. Das Elternhaus von Lucia wurde zu einem Museum umgebaut und konnte ebenfalls besichtigt werden. Ebenso an den Orten im Dorf, an denen der Engel mehrere Male mit den Kindern gesprochen hat, verharrten die Pilger eine kleine Weile, sowie in der Pfarrkirche von Aljustrel, in der die Kinder getauft und zur Kommunion gegangen sind.

Wie an jedem Abend versammelte sich die Gruppe auch am letzten Tag in der Erscheinungskapelle zum Rosenkranz und zur Lichterprozession, um Abschied vom Gnadenort zu nehmen.

Am letzten Tag der Wallfahrt feierte die Pilgergruppe am frühen Morgen die heilige Messe in italienischer Sprache in der Erscheinungskapelle mit. Gleich nach dem Frühstück hieß es aufzubrechen. Die Fahrt ging zurück nach Lissabon, wo die Pilger noch ein paar schöne, hochsommerliche Stunden verbrachten, bevor am Abend das Flugzeug Richtung Heimat startete.

Bestärkt von den segensreichen Tagen und vielen Eindrücken während des Aufenthaltes in Portugal sind die Fatima Pilger wohlbehalten in Frankfurt angekommen.

Text:
FWA Würzburg